In der Kritik: Bill Gates vs. Reddit-User

Der ehemalige Microsoft-Chef Bill Gates stellte sich gestern den Fragen der Reddit-Nutzer. Zum Thema Kryptowährungen schrieb er, deren wichtigstes Merkmal sei ihre Anonymität. Dies sei eine seltene Technologie, die über Umwege gar zum Tod von Menschen geführt habe. Die Reaktionen auf seine Aussagen bei Reddit und in den sozialen Netzwerken fielen dementsprechend kritisch aus.

Lars Sobiraj
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Der Microsoft-Gründer hat sich gestern in seiner Funktion als zweiter Vorsitzender der „Bill & Melinda Gates Foundation“ den Fragen der Reddit-Nutzer gestellt. Dabei ging es um medizinische oder ökonomische Fragestellungen und auch, wie er seine Zeit bei Microsoft im Nachhinein bewertet. Aufmerksamkeit erregte allerdings eine ganz andere Frage, nämlich die nach seiner Meinung zum Thema Kryptowährungen. Bill Gates antwortete, die wichtigste Eigenschaft aller Kryptowährungen sei es, dass sie anonym seien. „Ich glaube nicht, dass das eine gute Sache ist“, fügte er an. Dies behindere die Regierung dabei, Straftaten wie Geldwäsche, Steuerhinterziehung und die Finanzierung von Terroristen zu verfolgen. Aktuell würden Kryptowährungen nach seiner Ansicht vor allem dafür benutzt werden, um damit online das Betäubungsmittel Fentanyl und andere Drogen zu kaufen. Kryptowährungen sieht Gates demnach als eine seltene Technologie an, die auf diesen Wegen sogar zu Todesfällen geführt haben soll – wobei er den Kausalzusammenhang als„ziemlich direkt“ bezeichnet. Auch warnt er vor der Investition in ICOs oder Kryptowährungen, weil diese grundsätzlich „super riskant“ seien.

Die Reaktionen bei Reddit fielen sehr unterschiedlich aus. Manche Nutzer wiesen den Gründer des Redmonder Softwarekonzerns darauf hin, dass Microsoft Windows genauso hilfreich für Dealer und Terroristen sein kann, wie der Einsatz von Kryptowährungen. Wenn man nur wolle, könne man das auf so ziemlich alles übertragen. Jemand schrieb: „Terroristen atmen Luft. Sollte man das nicht verhindern?“ Auch das Gefahrenpotential von Tennisschuhen sei nicht zu unterschätzen, witzelte ein Reddit-Nutzer. Andere Kommentatoren glauben, Gates ginge es lediglich um den Kontrollverlust der Zentralbanken und Regierungen. Im Gegensatz zum herkömmlichen Papiergeld lassen sich dezentral organisierte Digitalwährungen eben nicht von oben steuern.

Gates’ Meinung ist uneinheitlich

Im Oktober 2014 sagte Gates bei Bloomberg TV, er halte den Bitcoin für „aufregend“ und besser als alle herkömmlichen Währungen. Selbst wenn man keine physische Gewalt über die Coins habe, so könne man damit ohne großen Aufwand Transaktionen in ferne Länder durchführen. Doch schon damals kritisierte er die pseudo-anonymen Transaktionen, die mit dem Bitcoin möglich sind. Die gemeinsame Stiftung seiner Frau und ihm arbeite an einer eigenen Digitalwährung. Damit seien allerdings keine anonymen Transfers möglich, fügte Gates hinzu. Bislang ist vom angekündigten Gates Coin noch nichts zu sehen. Im Jahr 2015 investierte die Stiftung in Ghana 100.000 US-Dollar in den Aufbau einer mobilen Bezahl-Plattform namens Bitsoko, die in Afrika preiswerte Transaktionen und Einkäufe mittels Bitcoin ermöglichen soll. Das mag begrüßenswert sein. Doch es zeigt auch recht deutlich, wie wenig einheitlich Gates zum Thema Kryptowährungen eingestellt ist.

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