Im Griff der Bären: Smart-Contract-Auditor Hosho entlässt 80 Prozent der Belegschaft


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Der Smart-Contract-Auditor Hosho muss im Zuge des Bärenmarktes 80 Prozent seiner Belegschaft gehen lassen. Während des ICO-Hypes im Sommer 2017 skalierte das Unternehmen in die Höhe. Jetzt bleiben überprüfbare ICOs aus – und damit auch der Umsatz.
Vom Bordstein bis zur Skyline und zurück: Das US-Unternehmen Hosho vermeldet die Entlassung eines Großteils seiner Mitarbeiter. Wie der Auditor für Smart Contracts gegenüber dem Krypto-Nachrichtenportal CoinDesk sagte, seien in der aktuellen Marktlage kaum noch Umsätze zu erzielen. Demnach gibt es schlicht keine Nachfrage nach ICOs. Die Auftragslage von Hosho ist daher seit geraumer Zeit gering.
Man litt unter akuter FOMO
Das Krypto-Motto to the moon, welches seinerzeit die Szene beflügelte und zu sich ständig potenzierender FOMO führte, hat offenbar auch von den Hosho-Gründern Besitz ergriffen. So sagte Hartjey Sawhney gegenüber CoinDesk:
Wir dachten, wir würden zum Mond reisen und eine Menge ICOs auditieren.
Doch bereits kurz nach der Gründung des Unternehmens während der heißen Phase des Bullenmarkts folgte die Ernüchterung: Die Krypto-Blase platzte. Davon waren insbesondere Initial Coin Offerings betroffen. Zwar sind seit Ende 2017 auch so gut wie alle Kryptowährungen ins Bodenlose gefallen, das Kapitalvehikel ICO ist indes so gut wie nicht mehr existent.
Zu schnell skaliert
In den siebzehn Monaten seines Bestehens skalierte man zunächst auf 37 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, nur um Ende 2018 einen Großteil davon zu entlassen. Mittlerweile zählt das Unternehmen deshalb nur noch sieben Angestellte.
Es war persönlich schmerzhaft. Ich musste noch nie so viele Menschen gehen lassen.
Hartjey Sawhney
Nun versucht die Führung des Unternehmens mit der Verschlankung am Markt bestehen zu bleiben, bis Smart Contracts wieder Einzug ins Krypto-Geschehen halten. Ein wenig Selbstkritik sei im Zuge der Entlassungen allerdings angebracht:
Ich würde langsamer expandieren. Wir haben uns ein wenig zu sehr davon begeistern lassen, mit der Branche Richtung Mond zu fliegen.
Hartjey Sawhney
So geht es unterdessen nicht nur Hosho. Der gesamte erweiterte Kreis von Krypto-Unternehmen muss sich derzeit behaupten. Davon sind auch die Marktführer nicht gefeit. Wie BTC-ECHO berichtete, sieht sich zum Beispiel Bitmain gezwungen, einen erheblichen Teil seiner Belegschaft gehen zu lassen. Ein Bitmain-Forschungszentrum in Israel musste seine Pforten für immer schließen.