Homeoffice Wie Virtual Reality und Blockchain von der Corona-Quarantäne profitieren

Anstatt nun viel Zeit im Büro oder an der frischen Luft zu verbringen, zwingt uns Corona ins Homeoffice. Warum gerade Virtual Reality in der Kombination mit Blockchain davon profitieren dürfte und wieso Facebook bereits an einer virtuellen Version mit Krypto-Potential arbeitet. Ein Kommentar.

Sven Wagenknecht
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Home Office und Virtual Reality, Blockchain

Beitragsbild: Shutterstock

Homeoffice ist nun zum Arbeitsplatz der meisten Arbeitnehmer und Selbständigen geworden. Mehr denn je wird darüber nachgedacht, wie man Wertschöpfung ausschließlich im digitalen Raum abbilden kann. Chat-Programme wie beispielsweise Slack erleben einen regelrechten Boom. Internet Tools ermöglichen für viele Dienstleistungsberufe die Möglichkeit, sehr viele Prozesse bereits ausschließlich digital abzubilden und zu organisieren. Auch nach der Arbeit verbleiben viele vor dem Bildschirm und schauen Serien auf Netflix, Amazon & Co. oder zocken Online-Games.

Virtual Reality hebt Grenzen des Homeoffice auf

Immer wieder stoßen wir dennoch auf Begrenzungen. Jeder, der schon mal ein Business Meeting mit mehreren Personen via Online-Call wie zum Beispiel Skype, Google Hangouts oder Zoom durchgeführt hat, der weiß, dass dem klare Limitationen gesetzt sind. Nicht umsonst werden viele Kilometer mit Flugzeug und Bahn auf sich genommen, um wichtige Gespräche persönlich vor Ort durchzuführen. Durch den Zwang zum Homeoffice fällt diese Option weg. Wir müssen uns Online-Alternativen suchen, um den Ausfall eines physischen Meetings bestmöglich zu kompensieren.

Eine Technologie, die immer stärker aus den Kinderschuhen entwächst, ist die Virtual Reality. Neben den einfachen Smartphone-VR-Brillen, auf denen man kurzweilige Spiele spielen kann oder einen Museumsbesuch in 3D erlebt, treten auch professionelle Hersteller wie Oculus auf die Bildoberfläche.

Worum es perspektivisch wirklich geht, ist weniger das Spielen von Games, sondern das Abbilden digitaler sozialer Realitäten. Der Konzertbesuch mit guten Freunden, das Geschäftsmeeting in dem Bürogebäude des chinesischen Geschäftspartners oder das Date im Park: Virtual Reality zielt darauf ab, möglichst alle sozialen Interaktionen in der physischen Welt digital abbilden zu können.

Facebook setzt auf Virtual Reality

Das beste Beispiel dafür ist Facebooks Virtual-Reality-Projekt horizon, das mit dem gekauften VR-Brillen-Hersteller Oculus eine Art Facebook in 3D ermöglichen möchte. Zwar ist der Look absolut verspielt und erinnert eher an ein Adventure Game für 8-Jährige, dennoch geht es um nichts weniger als alle sozialen Interaktionen in der Welt von Facebook beziehungsweise Oculus abbilden zu können.

Während Konzerte auf der ganzen Welt abgesagt werden, verlagert sich das Leben immer mehr in den digitalen Raum per Videoübertragung. Es ist nur der logisch nächste Schritt, sofern das Nutzererlebnis ausreichend groß ist. Sich in Zukunft eine Brille aufzusetzen und in der virtuellen Realität sein Geld im Homeoffice zu verdienen oder für den besagten Netflix-Film oder das Konzert auszugeben, dürfte schon bald Realität werden.

Wenn nun in den nächsten Monaten und nun besonders getriggert durch die Corona-Quarantäne die Nachfrage und das Interesse für Virtual-Reality-Lösungen steigt, dann entstehen auch viele neue digitale und privatwirtschaftliche „Volkswirtschaften“. Man wird digitale Kleider shoppen und gegebenenfalls seine Steuern, also Abogebühren für die Nutzung digitaler Infrastruktur, zum Beispiel exklusive Meetingräume, zahlen.

Wenn aber nun alles digital wird, stellt sich die Frage, wie man Verträge, Geldtransaktionen und soziale Interaktionen – man denke an dieser Stelle nur an die Gewährleistung echter digitalen Identitäten – sicherstellen kann?

Kein vollständig digitales Leben ohne Blockchain

Die Konsequenz digitaler Ökosysteme ist, dass wir eine Infrastruktur benötigen, auf der wir nicht nur Informationen, sondern auch Wertetransaktionen vollständig digital ausführen können. So wäre es mehr als sinnvoll, programmierbares Geld, also Token, die in einer Smart-Contract-Infrastruktur eingebunden werden können, zu nutzen. Bislang ist nicht offiziell bekannt, dass Facebook seine geplante Kryptowährung Libra für seine zukünftigen Virtual-Reality-Welten nutzen möchte.

Verwundern würde dies allerdings nicht. Vielleicht sind die Erfolgsaussichten für den Stable Coin Libra sogar größer, wenn man im digitalen Raum das ausprobieren kann, was einem die Regulierungsbehörden in der echten Welt, wie bislang geschehen, verbieten möchten.

High Fidelity und Decentraland

Mit High Fidelity gab es in der Vergangenheit bereits eine Virtual-Reality-Welt, die auf Blockchain-Technologie gesetzt hat. Die geringe Virtual-Reality-Adaption hat die Plattform hinter dem Second-Life-Gründer Philip Rosedale allerdings nie abheben lassen. Ende letzten Jahres hat man das Projekt eingestampft, um an etwas Neuem zu arbeiten. So groß die Hürden einer blockchainbasierten Virtual Reality auch sind: Der Geist ist aus der Flasche.

Es ist nicht eine Frage, ob in Zukunft Milliarden von digitalen Euro auf Blockchain-VR-Plattformen umgesetzt werden, sondern nur wann. Auch hier gilt, dass die Branche durch Corona eine neue Nachfrage nach Virtual Reality erleben wird. Man wird nun auf das Gaspedal drücken, um Menschen im Homeoffice einen Ersatz zur physischen Realität zu bieten. Selbst die Bekleidungsindustrie kann durch digitale Kleidungsstücke, wie sie beispielsweise das Modelabel Carlings kreiert, auf das neue digitale Bewusstsein eingehen. Auch Unternehmen wie der Sportartikelhersteller Nike arbeiten bereits an Digital Collectibles. Es geht darum, ihre Marken auch im digitalen Raum erlebbar und handelbar zu machen.

Decentraland: Welche Immobilienkrise?

Auch wenn die Immobilienpreise so schnell erstmal nicht mehr steigen dürften, gibt es mit Decentraland ebenfalls ein Projekt, das auf Virtual Reality und Blockchain setzt. Dort kann man seit einiger Zeit virtuelle Grundstücke erwerben. Im Grunde geht es hierbei aber auch um ein Facebook in der nächsten Dimension.

So sind bereits zweistellige Millionensummen in virtuelle Grundstücke geflossen. Ob sich Decentraland, Facebooks horizon oder welches zukünftige Virtual-Reality-Ökosystem auch immer durchsetzen wird, kann man noch nicht sagen. Sicherlich werden wir in den nächsten Jahren aber einen Milliarden-Markt für virtuelle Lebensrealitäten sehen.

Homeoffice in Corona-Zeiten

Wir können nicht von heute auf morgen virtuelle Welten schaffen, um im Zuge des Social Distancing sämtliche Interaktionen zu kompensieren. Sehr wohl aber wird die Weiterentwicklung von Virtual Reality durch Corona einen Schub erfahren. Der Weg, um Blockchain-Infrastrukturen einzubinden, ist dabei nur ein kurzer. Schließlich geht es aktuell weniger darum, sich in Spielewelten zu flüchten, als soziale Interaktionen, beruflich wie privat, bestmöglich virtuell abzubilden.

Ohne Blockchain-Infrastrukturen werden wir dabei schnell an unsere Grenzen stoßen. Andernfalls müsste man seinen digitalen Besitz und seine digitale Identität an einen zentralen Dienstleister binden. Die Kontrolle in der Virtual Reality abzugeben, ist allerdings etwas ganz anderes als in der gegenwärtigen Plattformökonomie.

Wer in die Welt der Online Talks hineinschnuppern möchte, kann sich für „Bitcoin’s consumption of electricity: The relationship between Bitcoin and renewable electricity“ von Philipp Sandner (Frankfurt School Blockchain Center) am 20. März um 9 Uhr hier anmelden.

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