Hodln ohne Kompromisse Hodler of Last Resort und ihr Einfluss auf den Bitcoin-Kurs

Für Bitcoin Influencer Dan Held sind Hodler of Last Resort nicht weniger als Revolutionäre. Wo der Begriff herkommt und was es damit auf sich hat.

David Scheider
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Bitcoin (Symbolbild)

Beitragsbild: Shutterstock

Seit „Hodl“ 2013 den Weg ins Bitcoin Talk Forum gefunden hat, ist das Meme aus der kulturellen Rezeption der Kryptowährung Nr. 1 nicht mehr wegzudenken. Dabei ist der Neologismus nicht mehr als ein Tippfehler: Denn eigentlich wollte Nutzer GameKyuubi lediglich seinem Frust über die Bitcoin-Volatilität Ausdruck verleihen und die Community zum Halten von BTC auch in stürmischen Kursphasen ermutigen. Seither konnte sich „Hodl“ als Synonym für den unbeugsamen Glauben standfester Bitcoiner an das digitale Gold etablieren.

Doch damit nicht genug: Bitcoin OG Trace Mayer machte den Kultbegriff zur Grundlage eines weiteren Memes: dem Hodler of Last Resort.

Die Anlehnung an den Lender of Last Resort ist freilich kein Zufall. Schließlich gehört zu den zentralen Aufgaben von Notenbanken, als eben solche Lender of Last Resort zu agieren, sollte die Liquidität von Kreditinstituten nicht ausreichen, um ausstehende Forderungen zu bedienen. In anderen Worten: Notenbanken können Geld drucken, um kurzfristige Liquiditätsengpässe auszugleichen. Bitcoin hingegen können nicht einfach aus heiterem Himmel erschaffen werden. Worauf also spielt Mayer an?

Felsenfeste Überzeugung

Hodler of Last Resort sind von Bitcoins fundamentalem Wertversprechen überzeugt. Kurseinbrüche von 80 Prozent und mehr sind beim hochvolatilen Asset BTC keine Seltenheit. Doch anstatt einem Markttrend zu folgen und das Heil in Panikverkäufen zu suchen, hüten wahre Hodler ihren digitalen Goldschatz auch in Zeiten eisigen Krypto-Winters.

So mancher argumentiert gar, dass Hodler of Last Resort eine Art Kursboden etablieren. Denn je weiter der Kurs fällt, desto mehr Weak Hands liquidieren ihre Bitcoin-Bestände, bis eben nur noch Strong Hands übrig sind und niemand mehr BTC zum Kauf anbietet. Dann, so die Theorie, steigt der Kurs wieder.

Dass dieser Ansatz nicht ganz von der Hand zu weisen ist, beweist ein Blick auf die jährlichen Kurs-Tiefstände. Diese zeigen einen unverkennbaren Trend nach Norden:

Dass die Anzahl der Überzeugten eher zu- als abnimmt, beweist ferner ein Blick auf die sogenannte UTXO Distribution. Dabei handelt es sich um die Altersverteilung des Bitcoin UTXO Sets, sprich: Wie lange bestimmte UTXOs (also ausgabebereite BTC) auf ein und derselben Adresse liegen.

Datenquelle: hodlwave.com.

Das blaue Feld markiert UTXOs, die bereits seit mehr als fünf Jahren nicht mehr den Besitzer gewechselt haben. Die Flächen der kalten Farben (Blau und Grün) wächst seit geraumer Zeit und das, obwohl der Kurs weit hinter dem Allzeithoch von 20.000 US-Dollar notiert. Offenbar hält eine wachsende Anzahl überzeugter Hodler ihre Bestände über mindestens zwei Jahre. Oder hat ihre Private Keys verloren…

Gegen alle Widerstände

Auf der sozialen Ebene spielen Holder of Last Resort ferner eine mindestens genauso wichtige Rolle für die Zukunft der Kryptowährung Nr. 1. Denn sie betreiben Aufklärung und verteidigen das digitale Gold gegen soziale Attacken, wie etwa Kampagnen zur Erhöhung des Block Size Limits.

Bitcoiner OG Dan Held hatte Hodler of Last Resort in einem Artikel daher als Revolutionäre bezeichnet. Angesichts der Widerstände, die Bitcoinern entgegenschlagen, scheint der Begriff nicht ganz aus der Luft gegriffen.

Um es in den Worten von Trace Mayer zu sagen:

Hodler of Last Resort spielen eine ganz zentrale Rolle. Sie sind diejenigen, die am ehesten ihre monetäre Souveränität gesichert haben.

Bis sie die Früchte ihrer Geduld ernten könnten, dürfte es allerdings noch eine Zeit lang dauern.

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