Bitcoin Cloudmining – Was ist dran am Mythos?

Tag für Tag tauchen neue Cloudmining Dienste auf, die Kunden versprechen, mit dem Bitcoin Mining ohne technische Kenntnisse aus der Cloud Geld zu verdienen. BTC-ECHO erreichen viele Zuschriften und Nachfragen zu Cloudminingangeboten.

Max Kops
von Max Kops
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Beitragsbild: virtual vr glasses goggles headset concepts © Artur Marciniec / fotolia.de

| Columns of golden coins isolated on white background.

Was ist Cloudmining? Benutzer können Rechenkapazitäten „mieten“ und diese dazu nutzen, digitale Währungen zu minen. Die meisten Cloudmining Anbieter bieten ein Webinterface an, wo der Kunde seine Rechenleistung kaufen kann. Dann kann er ohne eigene Hardware digitale Währungen aus der Ferne minen.

Wie verdiene ich Geld durch Cloudmining?

Entscheidend ist, dass man für eine bestimmte Laufzeit Mining-Power mietet, die in das Bitcoin Netzwerk eingespeist wird. Man bezahlt oft einmalig und erhält dafür anschließend die gemietete Rechenkapazität für den bezahlten Zeitraum. Das bedeutet: Als Kunde spekuliert man indirekt auf mehrere Einflüsse, darunter vor allem auch der Bitcoin Kurs:

Sehr hohe Verdienstmöglichkeiten ergeben sich bei Cloudminern oft dann, wenn der Bitcoin Kurs einige Tage zuvor extrem angestiegen ist und man für die Zukunft mit eben diesem hohen Wert kalkuliert. Man geht also davon aus, dass man die geschürften Bitcoins zum Ende der Laufzeit immer noch zum aktuellen Preis verkaufen kann. Im Abschnitt “Wann lohnt sich ein Mining Vertrag” gehe ich speziell auf die wichtigsten Kennzahlen ein.

Worauf sollte ich bei der Auswahl eines Cloudminers achten?

Wichtig ist, dass der Anbieter seine Geräte wirklich nachweisen kann. Einige Anbieter haben sich vehement dagegen gewehrt, einen Beweis für das Vorhandensein der Miner zu liefern. So entsteht schnell der Verdacht, dass hinter dem Mining-Business lediglich eine große Blase in Form eines Schneeballsystems steckt, die in nicht allzu weit entfernter Zeit zu platzen droht (s.u.). Selbstverständlich können auch Bilder von Miningfarmen geklaut, gekauft oder gefälscht werden. Einen Anbieter, der seine Farmen aber überhaupt nicht nachgewiesen hat, sollte man daher mit Skepsis betrachten.

Ein weiterer Indikator für die Verlässlichkeit und Seriösität eines Anbieters sind oft die geleisteten Versprechen. Schwarze Schaafe versprechen oft horrende Beträge, die Opfer in die Falle locken und durch Träume von der finanziellen Freiheit schnell in den Ruin treiben. Du solltest mit gesundem Menschenverstand prüfen, ob es wirklich realistisch ist.

Gute Erfahrungen haben wir bisher mit dem  Cloud-Mining Anbieter Genesis Mining* gemacht.

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Preisanalyse: Wann lohnt sich ein Mining Vertrag?

Ob sich ein Mining Vertrag lohnt, lässt sich über bestimmte Kennzahlen errechnen. Du solltest dir dennoch im Klaren darüber sein, dass die Kennzahlen sich jederzeit (insbesondere bei langen Verträgen) ändern können. Daher sollte auch die “Änderungswahrscheinlichkeit” mit als Kennzahl einbezogen werden.

Ganz allgemein gesagt ergibt sich der Gewinn durch folgende Formel:

Gewinn = (Geschürfte Bitcoin Menge x Bitcoin Preis) – Fixkosten für den Miningvertrag – laufende Kosten

Die Formel sieht zunächst einfach aus, dahinter verbergen sich allerdings viele Unsicherheiten:

Bitcoin Kurs

Die Mining Auszahlungen finden normalerweise regelmäßig statt. Um also den geplanten Profit zu erwirtschaften, muss der Bitcoin Kurs zumindest zum Ende der Laufzeit den erwarteten Kurs erreichen. Dann könnte man all die angesammelten Bitcoins verkaufen und den kalkulierten Erlös erzielen.

Laufzeit

Je länger die Laufzeit, desto höher das Risiko. Wer einen dreijährigen Vertrag abschließt, weiß erstens so gut wie garnicht, auf welchem Niveau sich der Bitcoin Kurs zum Ende der Laufzeit bewegt und ebenfalls nicht, wie sich die insgesamte Hashpower im Netzwerk entwickelt. Damit sind wir auch schon bei der Difficulty:

Mining Difficulty (Schiwerigkeit)

Die Difficulty (Schwierigkeit der Mining-Berechnungen) wird gewissermaßen durch die Rechenkapazität bestimmt, die von allen Minern zusammen in das Bitcoin Netzwerk eingespeist wird. Auf lange Sicht rechnet man stets mit einem Anstieg der Difficulty, weil die Technik stets weiterentwickelt wird und so größere Rechenleistungen möglich sind. Wer einen Cloudmining Vertrag abschließt, erwirbt hingegen meist das Recht, eine bestimmte Rechenpower zu beanspruchen. Diese ist aber sehr inflationär geprägt und bringt mit der Zeit normalerweise einen geringer werdenden Gewinn. So lässt sich wieder die Brücke zum Risiko der Laufzeit schlagen.

Blockreward

Wenn du selbst aktiv mitschürfen möchtest, interessiert dich vor allem der Blockreward, also die Anzahl an Bitcoins, die pro gefundenem Block ausgeschüttet werden. Die Ausschüttung wird dabei in unregelmäßigen Abständen (abhängig von der Mining-Leistung) halbiert. Nach dem Block Halving im (voraus.) Juli 2016 wird pro Block nur noch eine Summe von 12,5 Bitcoins ausgeschüttet. Wann das Blockhalving stattfindet, kann nie vorausgesagt, sondern immer nur geschätzt werden. Je eher das Blockhalving aber bevorsteht, können Websites wie diese den Halving Zeitpunkt aber sehr genau abschätzen.

Versteckte Kosten (Gebühren, Strom)

Viele Cloudmining Anbieter verlangen neben der einmaligen Zahlung für die Vertragslaufzeit auch laufende Gebühren wie bspw. Stromkosten, um die Betriebskosten zu decken. Man sollte also aufpassen, dass die laufenden Kosten den Gewinn ab einem bestimmten Zeitpunkt nicht übersteigen. Manche Anbieter haben ihre Dienste in Krisenzeiten, in denen der Kurs kurz vorher extrem gefallen war, sogar heruntergefahren, weil die laufenden Kosten nicht durch den erwirtschafteten Gewinn hätten gedeckt werden können. In der Regel ziehen die Anbieter maximal so viel Stromkosten ab, wie Gewinne erwirtschaftet wurden, sodass Kunden nicht zusätzlich draufzahlen müssen. Sinkt der Kurs also sehr stark, sind die laufenden Kosten sogar so hoch, dass der Mining-Anbieter die übrigen Stromkosten selbst zahlen muss. Dann pausiert er den Betrieb zeitweise, bis sich die Lage beruhigt hat.

Während die Stromkosten gewissermaßen in der Natur der Sache liegen und aus wirtschaftlichen Gründen der Betrieb kurzzeitig heruntergefahren werden kann, sollte man sich vor Auszahlungsgebühren in Acht nehmen: Da Bitcoin Transaktionen keine nennenswerten Gebühren tragen, sind Auszahlungsgebühren nur selten rechtzufertigen und oft eine versteckte Kostenfalle.

Wirtschaftlichkeitsanalyse in der Praxis

Die oben beschriebenen Theorien sind sehr umfangreich. Wie du sicher gemerkt hast, lassen sich auch nicht alle Faktoren quantifizieren, um wirklich “ausrechnen” zu können, ob sich ein bestimmter Cloudmining Vertrag lohnt. Einige der Kennzahlen kann man dennoch so verdichten, dass sich der erwartete Gewinn in etwa abschätzen lässt.

Wir empfehlen folgendes Tool zur Berechnung:

Bitcoin Profitability Calculator – BTC Mining Profit Calculator

Das Tool berechnet, wie viel Geld sich mit einer bestimmten Rechenleistung verdienen lässt. Entscheidend ist dabei, dass das Tool dabei nicht nur den heutigen Kurs und die heutige Difficulty mit in die Berechnung einbezieht, sondern man diese Werte frei wählen kann. Normalerweise gibt man hier bspw. den Anschaffungspreis des Mining Geräts an, bei Cloudmining Verträgen bietet es sich an, hierfür die Vertragskosten einzukalkulieren.

Selbstverständlich ist auch hier etwas Fingerspitzengefühl gefragt: Eine “richtige” Schätzung gibt es logischerweise nicht. Man sollte daher möglichst viele Szenarien durchspielen und schauen, unter welchen Annahmen sich welcher Gewinn ergibt. Rechnet man mit einem starken Anstieg der Difficulty oder einem konstant verlaufenden Bitcoin Preis? Muss man Stromgebühren beim Cloudminer entrichten? Wie stark nimmt der Mining Verdienst durch Anstieg der Difficulty pro Jahr ab?

Der Wert “Hardware Break Even” gibt an, nach welchem Zeitraum man unter Annahme der eingegebenen Werte seine Investition wieder durch Gewinne amortisiert hätte. Der Wert sollte logischerweise über der Laufzeit des Mining Vertrags liegen.

Ein böses Schneeballsystem?

Einigen Anbietern wird vorgeworfen, in Wirklichkeit keine Rechenpower zur Verfügung zu stellen, sondern eigentlich nur ein verdecktes Schneeballsystem zu betreiben: Das bedeutet: Tatsächlich besäße der Betreiber gar keine Geräte, die die Rechenleistung in das Bitcoin Netzwerk einspeisen, sondern deckt die Auszahlungen von bestehenden Kunden ausschließlich über die Einzahlungen von neuen Kunden. Dieses sogenannte ponzi scheme funktioniert nur so lange, wie eine immer größere Anzahl an neuen Kunden hinzukommt und die Auszahlungen der bestehenden Kunden decken kann. Schließlich möchten diese bestehenden Kunden mehr Auszahlungen erhalten, als sie zuvor Einzahlungen geleistet haben. Das exponentielle Wachstum führt auf lange Sicht irgendwann in den Abgrund, sollte der Anbieter an seinem Schneeballsystem festhalten. Dann können die versprochenen Auszahlungen nicht mehr durch neue Einzahlungen gedeckt werden.

Cloudminer begünstigen oft auch eine Zentralisierung der Hashpower im Netzwerk, weil sie ähnlich wie Mining-Pools aufgebaut sind. 2013 kam es so weit, dass ein Mining-Pool die 50% Grenze der Hashpower im gesamten Netzwerk überschritten hatte.

Interesse am Mining?

In der Bitcoin Bibel findest du weitere Informationen dazu, wie das Mining funktioniert und das Bitcoin Netzwerk sich auf die “Schürfer” stützt. Seit kurzem auch als Taschenbuch auf Amazon erhältlich.

Hinweis: Sämtliche Informationen beruhen auf der subjektiven Einschätzung des Autors und sind keinesfalls als Anlage-/Investitionsberatung zu verstehen. Derartige Investments sind immer risikobehaftet und können bis zum Totalverlust führen.

Hast Du bereits Erfahrungen mit Cloudminern gemacht? Wir sind auf deine Erfahrungen gespannt, schreib’ uns gerne einen Kommentar unter diesem Artikel oder auf unserer Facebook Seite.

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