20.000 TPS Ethereum-Skalierung am Horizont

Das Rekordhoch von Ethereum hat seinen Preis: Gas Fees. Mit regelmäßigen Höchstständen der Transaktionsgebühren wurde die Ether-Rallye teuer erkauft. Doch Rettung naht.

Moritz Draht
Teilen
Ethereum-Münze auf einem Smartphone

Beitragsbild: Shutterstock

2.392 US-Dollar: An diesem neuen Rekordwert muss sich die Ethereum-Performance die nächste Zeit messen. Die zweitgrößte Kryptowährung hat den Schwung am Krypto-Markt mitgenommen und sich mit dem neuen Spitzenwert auf die Top-Performer-Liste des heutigen Handelsverlaufs gesetzt. Im Gegensatz zu einigen Eintagsfliegen, die im Bitcoin-Fahrwasser mitplätschern, ist die Ether-Explosion das Ergebnis eines über die Jahre gereiften Ökosystems, das eine der wichtigsten Schnittstellen im gesamten Krypto-Space abbildet. Doch der Aufschwung hat einen Schönheitsfehler.

Die Sache mit den Gas Fees

Denn auch die Gas Fees liegen ebenfalls seit Monaten auf Rekordniveau. Knapp 17 US-Dollar betragen die Ethereum-Transaktionsgebühren zurzeit im Schnitt. Damit liegen die Gebühren zwar 20 US-Dollar unter dem Jahreshoch. Eine Normalisierung sieht aber anders aus. Noch vor einem Jahr lagen die Gebühren bei durchschnittlich zehn Cent. Und diese Region sollte Ethereum auch wieder anpeilen, möchte es nicht zur Spielwiese für Technologie-affine Besserverdiener verkommen.

Dass Skalierungslösungen hermüssen, die das Netzwerk durch einen höheren Transaktionsdurchsatz entlasten, ist auch den Ethereum-Entwicklern nicht entgangen. Bis “offizielle” Lösungen jedoch Ethereum erreichen, könnten noch einige Monde verstreichen. Die Entwicklung zur 2.0-Umgebung mit der Umstellung auf Proof of Stake läuft zwar in diversen Testnets auf Hochtouren. Bis alle Puzzlestücke ausgereift und zusammengesetzt sind, dürften laut Chefentwickler Vitalik Buterin aber noch gute fünf Jahre vergehen.

So viel Zeit bleibt Ethereum jedoch nicht. Je länger der Gebührenwucher anhält, umso mehr Marktanteile verschenken die Entwickler. Projekte wie Cardano haben dem Platzhirsch bereits den Kampf angesagt. Ewig wird sich Ethereum nicht auf der Monopolstellung im DeFi-Bereich und dem neuen Hype-Markt NFT ausruhen können. Am Wachstum der Binance Chain zeigt sich, dass Anleger und Blockchain-Projekte allmählich auf Alternativen ausweichen.

Skalierung naht

Doch Rettung naht. Ein vielversprechender Layer-2-Ansatz kommt von Matter Labs. Dem jüngsten Blogpost zufolge haben die Entwickler ein “System mit 20.000+ TPS (Transactions per second)” auf die Beine gestellt. Das wäre ein Meilenstein für Ethereum. Aktuell stemmt das Netzwerk rund 15 Transaktionen die Sekunde. Selbst die Skalierungslösung von Optimism, die laut Roadmap im Juli Mainnet-tauglich sein soll, käme mit 1.000 bis 4.000 TPS nicht in die Nähe der Matter-Labs-Lösung.

Die Plattform dahinter nennt sich zkPorter, die Matter Labs bereits als “Motor für die Massenakzeptanz von Kryptowährungen” anpreist. Der Ansatz beruht auf dem Zero-Knowledge-Proof-Verfahren (ZK), bei dem vereinzelte Transaktionen und Smart Contracts zunächst auf der Layer-2-Schicht koordiniert und im Anschluss gebündelt auf dem Ethereum Mainnet abgewickelt werden. Dafür wird die zkSync-Lösung künftig in zwei Teile gesplittet: zkRollup mit On-Chain-Datenverfügbarkeit und zkPorter mit Off-Chain-Datenverfügbarkeit.

Beide Teile werden zusammensetzbar und interoperabel sein: Verträge und Konten auf der zkRollup-Seite werden nahtlos mit Konten auf der zkPorter-Seite interagieren können und umgekehrt.

Matter Labs

Im Gegensatz zu einem linearen Anstieg des Transaktionsdurchsatzes versprechen die Entwickler dadurch eine exponentielle Skalierung, die den Anforderungen eines exponentiellen Marktwachstums auf lange Sicht gerecht wird. Etwas müssen sich Ether-Enthusiasten aber dennoch gedulden. Matter Labs rechnet mit einer Mainnet-Integration über zkSync 2.0 in 6 Monaten.

Du willst Ethereum (ETH) kaufen?
Wir zeigen dir in unserem Leitfaden, wie und wo du einfach und seriös echte Ethereum (ETH) kaufen kannst.
Ethereum kaufen