Ethereum: Neuer ProgPoW-Algorithmus ist ASIC-resistent

Constantinople hin, Casper her – auf der Ethereum-Blockchain läuft die Konsensfindung bis auf weiteres über das Proof-of-Work-Verfahren. Allerdings könnte der bislang zum Einsatz kommende Mining-Algorithmus bald durch eine ASIC-resistente Version ersetzt werden.

Christopher Klee
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Beitragsbild: Shutterstock

Ethereum-Kernentwickler arbeiten derzeit an einem Mining-Algorithmus, der den Einsatz von speziell für das Mining entwickelter Chips (ASICs) unattraktiv machen soll. Am 4. Januar besprachen die Entwickler in einem Meeting die anstehenden Updates für das Ethereum-Netzwerk. Unter anderem erhielt ein neuer PoW-Algorithmus namens „ProgPoW“ grünes Licht – aber kein Datum.

ProgPoW basiert auf dem bislang für das Mining von Ether verwendeten Ethash-Algorithmus, unterscheidet sich jedoch in einigen (genau: fünf) Punkten von diesem. Dabei soll der ProgPoW-Algorithmus einem ständigen Wandel unterliegen. Ein Zufallsgenerator verändert Variablen des Programms in festgelegten Zeitabständen (Standardeinstellung: 12,5 Minuten). Durch die sich ständig ändernden Anforderungen soll der Einsatz von Mining-ASICs unattraktiv werden. ASICs haben bislang noch einen deutlichen Leistungsvorteil gegenüber „herkömmlichen“ Prozessoren (CPUs und vor allem GPUs), da ihre Architektur speziell auf einen (Mining-)Algorithmus zugeschnitten ist. ProgPoW soll diese Kluft schließen.

Mining für jedermann vs. ASIC-Plutokratie

Nicht nur bei Ethereum, auch bei Bitcoin und anderen PoW-Kryptowährungen hört man vielerorts Klagen über eine Zentralisierung des Minings. Dabei geht es unter anderem um den Umstand, dass einige wenige Mining Pools einen Großteil der Rechenleistung bei nicht ASIC-resistenten Kryptowährungen stellen. Auch bei der Herstellung von ASICs kann man eine Zentralisierung erkennen. Bitmain hat sich schnell zum Marktführer entwickelt – ein wenig zu schnell, wenn man den Gerüchten über eine bevorstehende Entlassungswelle Glauben schenkt. ProgPoW soll die Macht der Mining-Monopolisten brechen, indem es ASICs unattraktiv macht, weil sie keinen nennenswerten Effizienzvorteil gegenüber GPUs und CPUs mehr liefern.

Aus dem Meeting der Ethereum-Kernentwickler ging hervor, dass man ProgPoW weiterverfolgt. Die Umstellung auf ProgPoW ist wohl beschlossene Sache: Zumindest gab es während des Meetings mehr Zustimmung als Kritik. Auf einen festen Zeitplan wollten sich die Entwickler indes noch nicht festlegen. Schließlich bedürfe eine Umstellung auf ProgPoW einer Hard Fork. Ausgeschlossen ist jedenfalls, dass es bereits bei Constantinople so weit sein wird. Als wahrscheinlicherer Termin gilt die Istanbul Hard Fork, die acht bis neun Monate nach Constantinople folgen soll.

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