DLT-Genossenschaft „govdigital“ will den öffentlichen Sektor auf Blockchain stellen

Über die neu gegründete Genossenschaft govdigital wollen IT-Dienstleister gemeinsam mit Vertretern aus der Politik die Blockchain-Technologie nutzen, um öffentliche IT-Infrastrukturen für Behörden zu entwickeln. Das Netzwerk könnte der Umsetzung blockchainbasierter Anwendungen im öffentlichen Sektor neue Impulse verleihen.

Moritz Draht
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Beitragsbild: Shutterstock

Zehn Konsortialpartner haben am 12. Dezember in Berlin die neue Blockchain-Genossenschaft „govdigital“ gegründet. Zu den Gründungsmitgliedern zählen die AKDB, Bundesdruckerei, Dataport, ekom21, Governikus, KDO, Stadt Köln, krz Lemgo, regio iT und SIT. Die Genossenschaft vernetzt Teilnehmer aus Politik und der IT-Branche, um Voraussetzungen für die Implementierung einer bundesweiten Netzwerkinfrastruktur für Blockchain-Anwendungen zu schaffen.

Govdigital ist ein bundesweit agierendes, partnerschaftliches Netzwerk, das an der Entwicklung und am Betrieb von IT-Lösungen mitwirkt. Die partnerschaftliche Zusammenarbeit der Teilnehmer soll folglich IT-Lösungen hervorbringen, die kommunen- und länderübergreifend kompatibel sind. Das Augenmerk der Genossenschaft liegt dabei auf der Förderung der Blockchain-Technologie für die Zusammenarbeit von Verwaltungs- und Identifikationsvorgängen.

Govdigital will einheitliche Kommunikation auf Blockchain-Basis schaffen

Für Verwaltungsbehörden und andere öffentliche Institutionen will die Genossenschaft eine einheitliche bundesweite Kommunikation auf Blockchain-Basis schaffen, heißt es in der offiziellen Pressemitteilung. Für die notwendige Infrastruktur der Datenbanken stehen daher zertifizierte Rechenzentren und Blockchain-Anwendungen für Behörden auf der Agenda.

Dieter Rehfeld, Vorsitzender des govdigital-Aufsichtsrats, erklärte:

Gemeinsam greifen wir die Innovationsdynamik der Blockchain auf und wollen diese für unsere Verwaltungen zugänglich machen. Dies ist ein wichtiger Beitrag für die nächste Stufe der Digitalisierung des öffentlichen Sektors, der diesen auch für Start-ups attraktiver machen wird.

Die Gründung der Genossenschaft stößt aktuell auf fruchtbaren Boden. Die Bundesregierung hat jüngst die Blockchain-Strategie veröffentlicht, laut derer digitalisierte Verwaltungsdienstleistungen verstärkt werden sollen.

Thomas Jarzombek, Beauftragter des Bundeswirtschaftsministeriums für digitale Wirtschaft und Start-ups, teilte indes mit:

Künstliche Intelligenz und die Blockchain sind wichtige Technologien für eine moderne, serviceorientierte öffentliche Verwaltung. Für Dienstleistungen von öffentlichen Stellen brauchen wir eine sichere, vertrauenswürdige und leistungsstarke Infrastruktur. Die Initiative govdigital bringt viele relevante Akteure von Ländern und Kommunen zusammen, um Verwaltungsdienste auf Blockchain- oder KI-Basis zu ermöglichen. Ich freue mich über die Gründung der Genossenschaft und auch über das Interesse an der europäischen Blockchain-Services-Infrastruktur. Govdigital kann wesentliche Beiträge für einen digitalen Aufbruch leisten.

Neben der Blockchain-Technologie umfasst das Themenspektrum von govdigital außerdem die digitale Daseinsvorsorge, digitale Souveränität und KI im öffentlichen Sektor.

Beschleunigung öffentlicher Vorgänge durch DLT

Öffentliche Institutionen sollen künftig die Möglichkeit erhalten, Echtheitsnachweise, Bescheinigungen und Abrechnungen per App durchzuführen. Konkret betroffen sind davon Vorgänge der Validierung von Zeugnissen und Führerscheinen, Nachbarschaftsstrom-Verträgen oder rechtssicheren Nachweisen von Entsorgungswegen. Govdigital stellt dafür verschiedene Dienstleistungen bereit, darunter „Blockchain as a Service“ (BaaS), Validierung von Transaktionen und die Verwendung der Blockchain-Infrastruktur für die Nutzung von Apps.

Rudolf Schleyer, govdigital-Vorstandsmitglied, betont:

Die Potenziale sind erkannt. Nun geht es darum, all diese Vorhaben mit ihren Akteuren sinnvoll zu vernetzen. Nur gemeinsam und im Austausch wird es uns gelingen, mit den Möglichkeiten der Blockchain Nutzen zu stiften.

Die Arbeit der Genossenschaft drehe sich jedoch nicht nur um das Themenfeld Blockchain, sondern stehe grundsätzlich innovativen, technologischen Neuerungen offen gegenüber. Torsten Koß, govdigital-Vorstandsmitglied, erklärt dahingehend:

Ich bin davon überzeugt, dass die Digitalisierung und hier insbesondere die Künstliche Intelligenz den öffentlichen Sektor weiter verändern wird. Unsere Chance heute ist, dass wir diese Veränderungen gemeinsam gestalten können. Wenn wir das nicht tun, dann gestaltet Digitalisierung uns.

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