Regulierungs-ECHO Digitales Zentralbankengeld (CBDC): Europa zaudert, Fernost schafft Fakten

Die Finanzoase Singapur drückt Finanzdienstleistern künftig ihren Stempel auf, während sich bei Libra ein Strategiewechsel andeutet. Die japanische Regierung bemüht sich um eine Antwort auf den digitalen Yuan, indes Europas Zentralbanker beim Thema digitales Zentralbankengeld (CBDC) noch abwiegeln. Das Regulierungs-ECHO.

Christopher Klee
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Beitragsbild: Shutterstock

Deutsche Bundesbank erforscht digitales Zentralbankengeld (CBDC)

Bundesbankpräsident Dr. Jens Weidmann fordert ein bedachtes Vorgehen beim Thema digitales Zentralbankengeld (Central Bank Digital Currency, CBDC). Die Bundesbank erforsche zwar die Chancen und Risiken. Von einer Bundesbank-CBDC sind wir jedoch noch weit entfernt. Unter anderem sorgt sich Weidmann darum, dass Bank-Runs per Mausklick Wirklichkeit werden könnten.

Singapur erlässt Lizenz-Gesetz für Krypto-Unternehmen

Singapur hat eine neue Gesetzgebung für Finanzunternehmen eingeführt. Im Inselstaat müssen Anbieter digitaler Zahlungsdienstleistungen künftig eine Lizenz bei der „Monetary Authority of Singapore“ (MAS), der Zentralbank Singapurs, beantragen. Die neue Gesetzgebung unterscheidet zwischen drei Lizenzklassen, die sich nach Größe und Umfang entsprechender Dienstleistungen der Unternehmen richten.

Kommando zurück: Libra verzichtet auf Währungskorb

Offenbar gibt es Änderungen bei den Plänen der Libra Association, den Stable Coin durch eine Reserve aus Fiatwährungen und Staatsanleihen zu decken. Wie Insider berichten, schlägt die Libra Association den Regulatoren derzeit die Einführung lokaler Stable Coins vor; diese sollen an die jeweilige Fiatwährung gekoppelt sein. Die Initiatoren versprechen sich demnach bessere Erfolgsaussichten für eine Zulassung der abgespeckten Libra-Version(en).

Japan plant eigene digitale Währung

Während sich die Deutsche Zentralbank gegenüber dem CBDC noch distanziert zeigt, scheint die japanische Regierung bereits fest entschlossen zu sein, einen Krypto-Yen einzuführen. Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters arbeitet derzeit eine Gruppe von 70 Parlamentariern in Kooperation mit der Privatwirtschaft entsprechende Vorschläge aus. Das Vorhaben ist derweil auch als Reaktion auf Chinas digitalen Renminbi und den geplanten Facebook Coin Libra zu verstehen.

Zentralbank Litauen: Kosten-Nutzen-Frage bei CBDC ungeklärt

Die Chefökonomin der Litauischen Zentralbank Aistė Juškaitė attestiert dem Konzept einer CBDC indessen das Potential, einen erheblichen Einfluss auf das Finanzsystem zu nehmen. Allerdings gebe es unter den Zentralbanken noch Uneinigkeit darüber, ob sich eine Einführung von digitalem Zentralbankengeld auszahle.

Derzeit gibt es keinen Konsens über das Kosten-Nutzen-Verhältnis des CBDC. Dies gilt sowohl für die Diskussion über die Auswirkungen des CBDC auf die Geldpolitik und die Finanzstabilität im weiteren Sinne als auch für die optimale Gestaltung des CBDC zur Verfolgung bestimmter strategischer Ziele,

wiegelt Juškaitė im Interview mit dem Finanznachrichten-Portal The Payers ab.

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