Jahresrückblick Das Ripple-Jahr 2019: Crawl, Walk… Die?

Für den XRP-Kurs war 2019 kein gnädiges Jahr. Während er Ende 2018 noch an der Marke von 0,4 US-Dollar kratzte, handelt die drittgrößte Kryptowährung ein Jahr später nur noch bei 0,2 US-Dollar. Anders verhält es sich mit dem Unternehmen hinter dem Coin: Ripple konnte auch in diesem Jahr sein Netzwerk ausbauen und weitere Partner für die Verwendung von XRP gewinnen. Ein Rückblick auf ein durchwachsenes Ripple-Jahr 2019.

Christopher Klee
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Das kalifornische FinTech Ripple hat auch in diesem Jahr sein auf den Interbankenhandel spezialisiertes Ökosystem weiter ausbauen und neue Partner gewinnen können. Einige davon – allen voran MoneyGram –setzen sogar explizit auf die Ripple-Währung XRP. Ein Blick auf den Kursverlauf von letzterer verbietet jedoch, von einem erfolgreichen Jahr für XRP zu sprechen. Das digitale Asset performte am Markt deutlich schlechter als die anderen Top-10-Coins.

Erstes Quartal

Euro Exim Bank setzt xCurrent ein

Die Bank Euro Exim hat im Januar bekannt gegeben, Ripples xCurrent nicht nur zu benutzen, sondern auch weiterentwickeln zu wollen. So sollen mit dem SWIFT-ähnlichen xCurrent mehr als nur Zahlungsinformationen übermittelt werden. Ferner kündigte Euro Exim an, auch XRP verwenden zu wollen. Der XRP-Kurs blieb unbeeindruckt.

Ripple-Kritiker erhält Morddrohungen

Ryan Selkis, CEO der Analysefirma Messari, hätte sich eine solche Apathie sicherlich auch vonseiten der XRP Army gewünscht. Selkis hat Ende Januar eine kritische Analyse zu den XRP-Verkäufen durch Ripple verfasst. Konkret kritisierte er die Berechnungsgrundlage, nach der Ripple die Höhe der XRP-Verkäufe aus seinen Treuhand-Wallets bestimmt. So verwendete Ripple dafür Handelsvolumina von Bitcoin-Börsen, die teilweise durch Wash Trading zustande kamen. Das Resultat sei eine Marktkapitalisierung, die mehrere Milliarden US-Dollar zu hoch angesetzt sei. Daraufhin wurde Ryan Selkis von einigen XRP-Anhängern bedroht – mehrere Swatting-Versuche wurden unternommen. Selkis hat sich indes nicht einschüchtern lassen – er sollte sich im Laufe des Jahres noch häufiger kritisch zu Wort melden.

JPM Coin – Konkurrenz für Ripple?

Am Valentinstag hat der US-amerikanische Banken-Riese JPMorgan verkündet, ebenfalls eine, nennen wir es Kryptowährung einzuführen. Der JPMCoin ist ein Stable Coin, der auf einer privaten Blockchain läuft und dessen Wert einem US-Dollar entspricht. JPMorgan Chase will ihn für Transaktionen mit seinen Partnerbanken verwenden – schon befürchtete so mancher eine übermächtige Konkurrenz für Ripple. Der JPMCoin sollte schließlich ebenfalls eine Alternative für den Überweisungsstandard SWIFT bieten.

Western Union erprobt Ripple

Dass Ripple den internationalen Zahlungsverkehr dominieren möchte, ist nicht an den etablierten Playern der Branche vorbeigegangen. Der Zahlungsdienstleister Western Union hat verlautbart, ebenfalls die Ripple-Technologie zu erproben. Frei nach dem Motto: Wenn du sie nicht schlagen kannst, verbünde dich mit ihnen.

Umstrittenes XRP-Listing auf Coinbase

Die US-amerikanische Bitcoin-Börse Coinbase hat Ende Februar XRP in ihr Handelsangebot aufgenommen. Das Listing kam dabei nicht ohne ein gewisses „Geschmäckle“ daher: Der XRP-Kurs „pumpte“ bereits vor der Coinbase-Ankündigung, es roch nach Insider Trading.

Binance will xRapid-Integration

Auch vom mittlerweile maltesischen Branchen-Primus Binance kam im ersten Quartal des Jahres eine Meldung, die XRP-Anhänger verzückte. Börsenchef Changpeng Zhao verriet in einem Q&A, dass Binance xRapid (ODL) „definitiv“ integrieren wolle. Seitdem hat sich an dieser Front jedoch wenig getan.

Zweites Quartal

NASDAQ trackt XRP-Kurs

Ende April reihte sich XRP in die Riege der Kryptowährungen ein, die von der US-Wertpapierbörse NASDAQ erfasst werden. Das ermöglicht eine Kooperation der größten elektronischen Wertpapierbörse der USA mit dem Krypto-Tracking-Unternehmen Brave New Coin.

XRP erreicht New York

Seit dem 13. Mai dürfen auch New Yorker XRP auf Coinbase kaufen: Die Bitcoin-Börse hat die begehrte New Yorker BitLicence erhalten. Der XRP-Kurs erwachte in dieser Zeit aus seiner Lethargie und konnte – in Verbindung mit einem allgemeinen Aufschwung am Krypto-Markt – Zuwächse im zweistelligen Prozentbereich verbuchen. Während XRP am 13. Mai noch bei rund 0,32 US-Dollar notierte, schoss er nach der Coinbase-Bekanntmachung auf ein vorläufiges Jahreshoch bei 0,46 US-Dollar. Nach der obligatorischen Korrektur sollte bereits im Juni der nächste Wachstumsschub folgen.

Ripple verkündet Partnerschaft mit MoneyGram – XRP im Einsatz

Damit Ripple irgendwann sein Ziel, XRP zum „Standard“ des internationalen Zahlungsverkehrs zu machen, erreichen kann, braucht das Unternehmen Partner, die sich auf das Experiment einlassen. So weit, so binsensweise. Mit Moneygram konnte Ripple im Juni dafür einen großen Fisch an Land ziehen. Mit einem 50 Millionen US-Dollar schweren Deal „gewann“ Ripple die strategische Partnerschaft des Überweisungsdienstleisters. Anders als bei den meisten der mittlerweile etwa 300 Ripple-Kooperationen geht es dabei explizit um die Verwendung von XRP als Brückenwährung. Der XRP-Kurs sollte daraufhin am 22. Juni – und damit fünf Tage nach Bekanntgabe des Moneygram-Deals – bei knapp 0,47 US-Dollar seinen höchsten Stand 2019 erreichen.

Drittes Quartal

Ripple CEO Garlinghouse fordert sinnvolle Krypto-Gesetze

Anlässlich einer Sitzung des US-Kongresses zur Krypto-Regulierung forderte Ripple CEO Brad Garlinghouse den Kongress in einem offenen Brief zur Schaffung klarer und differenzierter Vorschriften für Krypto- und Blockchain-Unternehmen. Ohne solche würden Innovationen verdrängt und US-Unternehmen ins Ausland abwandern.

Petition gegen XRP Dumping

Der Umstand, dass Ripple noch rund die Hälfte aller XRP in Treuhand-Wallets hält, ist auch Teilen der XRP Army ein Dorn im Auge. So kommen immer wieder Vorwürfe auf, das Unternehmen halte den XRP-Kurs durch seine regelmäßigen Verkäufe künstlich niedrig. Im August rief der Twitterati Crypto Bitlord eine Petition ins Leben, um gegen das vermeintliche XRP-Dumping zu protestieren. Dabei hatte Ripple bereits zwei Wochen zuvor angekündigt, fortan eine konservativere Strategie beim XRP-Verkauf verfolgen zu wollen.

Ripple unterstützt Coil mit einer Milliarde XRP

Während XRP einerseits als Brückenwährung für den internationalen Zahlungsverkehr dienen soll, erweitert Ripple seinen Fokus zunehmend auf den Bereich der Micropayments. Vor diesem Hintergrund ist auch die heftige Finanzspritze zu sehen, die Ripple im August dem Krypto-Start-up Coil verabreichte. Die Plattform zur Monetarisierung von Online-Inhalten erhielt von Ripple eine Milliarde XRP – zum damaligen Zeitpunkt rund 260 Millionen US-Dollar.

Ripple: Bullisher Marktbericht veröffentlicht, XRP-Kurs steigt

Ripple bekräftigt im Marktbericht zum zweiten Quartal 2019, künftig weniger XRP verkaufen zu wollen. Das FinTech spricht in seinem Quartalsbericht ferner von einer wachsenden Zahl institutioneller Kunden. Der XRP-Kurs dankte es mit zarten Zuwächsen.

Viertes Quartal

Xpring soll Ripples XRP zur Internetwährung machen

Im Oktober verkündete Ripple die „neue Evolutionsstufe“ seines Investmentarms Xpring: Fortan soll Xpring auch der Name einer Entwicklerplattform sein. Diese soll der Entwicklung XRP-fähiger Anwendungen dienen. Das neue Xpring Developer Kit (XDK) soll dazu dienen, XRP und das Interledger-Protokoll (ILP) in Apps zu integrieren. Auf diese Weise soll XRP der Weg zur Internetwährung geebnet werden. Auch dieser Schritt zeigt, dass XRP auch außerhalb des Überweisungsmarkts eine Rolle spielen soll.

Illegale XRP-Geschäfte in Höhe von 400 Millionen US-Dollar entdeckt

Dass er das bereits tut, wenn auch auf illegale Weise, hat eine Studie des Risikoanalyse-Unternehmens Ellipitc gezeigt. Danach konnten XRP im Gegenwert von rund 400 Millionen US-Dollar mit kriminellen Aktivitäten wie Geldwäsche oder Diebstahl in Verbindung gebracht werden. Immerhin entsprach das nur 0,2 Prozent aller Transaktionen auf dem XRP Ledger.

Ripple: Charity-Stiftung für Steuer-Tricks? Co-Founder Chris Larsen reagiert

Ryan Selkies meldet sich zurück. Der Messari CEO nahm die Veröffentlichung des Elliptic Reports zum Anlass, Ripple erneut heftig zu kritisieren. So wirft Selkies Ripple vor, die Wohltätigkeitsstiftung Rippleworks nütze eher seiner Steuererklärung als sozialen Projekten. Ripple-Mitgründer Chris Larsen dementiert die Vorwürfen entschieden.

Ripple vollendet Moneygram-Investition

Im November flossen die restlichen 20 Millionen US-Dollar in Moneygram. Ripple hält nun knapp zehn Prozent der Unternehmensanteile. Moneygram will nach eigenen Angaben weitere Zahlungskanäle mit XRP-Verwendung aufbauen, unter anderem in Europa und in Australien.

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