Das Meinungs-ECHO: „In der Methadonklinik“ – Die Droge Bitcoin


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When bottom? When moon, Sir? Dinge, die die Krypto-Community während der Eiszeit 2018 beschäftigen. Chartpropheten und Perma-Bullen sind sich einig: Die Zeichen stehen auf Aufschwung. Während die Rating-Agentur Weiss in den geringen Kursen beste Einstiegsmöglichkeiten sieht, hält Mr. Thomas Lee die Märkte für fehlgeleitet. Um die Hall of Fame der Meinungs-ECHO-Veteranen zu vervollständigen, soll an dieser Stelle auch Mike Novogratz’ Drogen-Analogie nicht zu kurz kommen.
Bitcoin sei die „am wenigsten spekulative Wertanlage in Krypto überhaupt“, so titelt die Rating-Agentur Weiss. Wenn man die jüngsten Kursturbulenzen in Betracht zieht, klingt dies zunächst nach einer steilen These. In der Vergangenheit hat Bitcoin indes bewiesen, dass Volatilität in beide Richtungen möglich ist. Die Analysten sind sich sicher: Bald geht es wieder bergauf.
„BTC erreicht ein so niedriges Niveau, dass es zu einer der besten Kaufmöglichkeit des Jahres wird. Als Wertspeicher ist #Bitcoin gekommen, um zu bleiben. Wir denken wirklich, dass es die am wenigsten spekulative Investition ist, die eine Person im Moment in #crypto tätigen kann.“
#BTC is getting to such low levels that it’s becoming one of the best buying opportunities of the year. As a store of value, #Bitcoin is here to stay. We truly think it’s the least speculative investment a person can make in #crypto right now.
— Weiss Crypto Ratings (@WeissCrypto) December 11, 2018
Die Zeit wird es zeigen.
Thomas Lee: Das ist Marktversagen
Thomas Lee ist ein gern gesehener Gast unserer kleinen Meinungs-Reihe bei BTC-ECHO. Unermüdlich wirft sich das Stehaufmännchen gegen eine Welle aus FUD und Krypto-Pessimismus. Jetzt ist also der Markt schuld. Eigentlich, so Lee, sei BTC nämlich etwa 14.800 US-Dollar wert. Diesen doch recht genauen Wert errechne sich aus vielerlei Faktoren, wie der Anzahl der aktiven Bitcoin-Adressen und dem Transaktionsvolumen, so der Fundstrat-CEO.
„Finance2Crypto“ springt Lee indes zur Seite:
„Ich bin der Überzeugung, Fundstrat wird sich beweisen. Tom war während seiner Karriere einer der besten Analysten für die Aktienmärkte. Er ist besonders gut darin, bullishe Märkte vorherzusagen. Ich prognostiziere, dass Bloomberg ihn im nächsten BTC-Bullenmarkt wieder ein Genie nennt.“
I have high conviction @fundstrat will be proven right in time. Tom has been one of the most accurate predictors of equity markets during his career. He’s particularly accurate in bullish markets. I’ll predict Bloomberg will call him a genius again in the next $btc bull market. https://t.co/I6AuK3D1kr
— Finance2Crypto (@Finance2Crypto) December 13, 2018
Allerdings sei Lee „müde, ständig Zielkurse vorherzusagen“, wie Bloomberg berichtet. Man mag sich fragen: Wieso tut er es dann so häufig?
Mike Novogratz: Bullenmärkte machen süchtig
Der Galaxy-Digital-CEO und Ex-Hedgefonds-Manager Mike Novogratz lässt auf Bitcoin bekanntlich nicht viel kommen. Wie er im Interview mit Bloomberg verrät, war der Bullenmarkt von 2017 eine spekulative Blase, getrieben vom Hype. Die Blase musste irgendwann Platzen:
„Revolutionen passieren nicht über Nacht. Ich ging die Straße entlang, und die Leute kamen auf mich zu, um Selfies zu machen. Da fing ich an zu denken, OK, das ist seltsam. Das muss die Spitze sein.“
Der Hype sei wie eine Droge gewesen, massenhaft seien unerfahrene Investoren, getrieben durch FOMO, in den Markt geströmt.
Nun allerdings glauben die Leute, dass BTC auf Null geht. Aber Novogratz beschwichtigt: „Wir sind bloß in der Methadon-Klinik“.
BTC-ECHO