Daimler kooperiert mit LBBW: Blockchain im Außenhandel

Die Daimler AG und der Maschinen- und Anlagenbauer Dürr AG haben erfolgreich ein Handelsgeschäft über die Blockchain-Plattform Corda abgewickelt. Dafür nutzten sie das Trade-Finance-Netzwerk Marco Polo. Die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) ist Gründungsmitglied von Marco Polo und war für die Finanzierung zuständig.

Brigitte Bernhardt
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Daimler und LBBW kooperieren für Blockchain-Lösung

Beitragsbild: Shutterstock

Das Marco-Polo-Netzwerk basiert auf der Corda Blockchain und soll für mehr Effizienz bei Handelsfinanzierungen sorgen. Hierbei profitieren die Handelspartner vor allem von einer rascheren und sichereren Zahlungsabwicklung.

In einer Pressemitteilung vom 25. September beschreibt die LBBW die komplexen Vorgänge bei der Absicherung von Außenhandelsfinanzierungen. Diese erfordern üblicherweise eine große Zahl an Beteiligten und kosten wertvolle Zeit. Das gemeinsame Projekt mit Daimler und Dürr machte deutlich, dass sich diese langwierigen Prozesse vereinfachen lassen.

Einfache und schnelle Geschäftsprozesse

Konkret besteht der Ablauf auf dem Marco-Polo-Netzwerk aus folgenden Schritten: Der Käufer lädt die Bestellung auf die Plattform hoch und teilt diese über die Corda Blockchain mit dem Verkäufer. Sobald die Bank des Verkäufers das Geschäft geprüft hat, entsteht ein bedingtes Zahlungsversprechen. Dies ist für alle Parteien – Käufer, Verkäufer und Bank des Verkäufers – über die Plattform ersichtlich.

Die Bank des Käufers erhält die vom Verkäufer hochgeladene und über die Blockchain geprüfte Rechnung und bewilligt diese. Infolgedessen kann der Verkäufer für das nun unwiderrufliche Zahlungsversprechen eine Finanzierungsanfrage stellen. Das System leitet die Anfrage an die Bank des Verkäufers weiter. Schließlich überprüft die Bank die Anfrage und zahlt den entsprechenden Betrag an den Verkäufer aus. Als letzten Schritt transferiert die Bank des Käufers bei Fälligkeit das Geld an die Bank des Verkäufers.

Effizienzsteigerung dank Blockchain

Dabei wird der gesamte Informationsfluss über die Blockchain-Plattform Corda nachvollziehbar abgebildet. Anstatt mehrerer Tage benötigt solch ein Ablauf nur noch Minuten. Die Open-Source-Plattform Corda wird bereits von verschiedenen Branchen genutzt, neben Finanz- und Versicherungsunternehmen etwa auch im Gesundheitswesen.

Auch Daimler Trucks lotet die Möglichkeiten von Transaktionen auf der Corda Blockchain aus. Dafür führte die LKW-Sparte der Daimler AG in Zusammenarbeit mit der Commerzbank jüngst ein Pilotprojekt zur Bezahlung unter Maschinen durch.

Zudem ist Daimler mit dem Geschäftsfeld PKW im Bereich Distributed-Ledger-Technologien aktiv. Gemeinsam mit dem Softwareunternehmen Icertis entwickelte Mercedes-Benz Cars einen Blockchain-Prototypen. Wie das Unternehmen bereits im Februar bekannt gab, geht es bei dem Projekt vor allem um mehr Transparenz bei den Lieferketten.

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