Blockchain-Patente: China, IBM, Alibaba und Walmart – Die großen Player sichern sich ab

Der Schutz geistigen Eigentums durch Patentanmeldungen wird mit zunehmender Konsolidierung des Bitcoin-Ökosystems immer relevanter. In diesem Zuge machen sich Tendenzen zu einer Oligopolisierung der Branche anhand der Patentanmeldungen bemerkbar. So ist China der größte Besitzer von Blockchain-Patenten. Großkonzerne wie IBM, Alibaba und Walmart sind bei laufenden Neuanmeldungen besonders aktiv. Was bedeutet das für eine Branche, die ihr Wachstum auf dem innovativen Charakter von Open-Source-Systemen aufgebaut hat?

Polina Khubbeeva
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Beitragsbild: Shutterstock

Ein Blick auf genehmigte und beantragte Patente im Blockchain-Bereich erlaubt es, Schlüsse über den aktuellen und zukünftigen Stand des Spannungsfeldes zwischen geistigem Eigentum und der Freiheit Forschender und Erfindender zu ziehen.

Blockchain-Patente haben sich mehr als verdoppelt

Eine Analyse der Hard Fork Research Group, die auf Daten der World Intellectual Property Organization (WIPO) der Vereinten Nationen (UN) beruht, ergab, dass 2018 das Jahr mit den meisten Anmeldungen von Patenten im Blockchain-Bereich war. Wurden 2017 noch 971 Patente angemeldet, waren es 2018 1.060 Anmeldungen. Für 2019 hat WIPO bereits 242 Blockchain-Patentanmeldungen verzeichnet.

China ist Blockchain-Patent-Weltmeister

Mit 790 Patenten führt China die Liste der Länder mit den meisten genehmigten Patenten an. Zweiter sind die USA mit 762 Patenten. Südkorea liegt demgegenüber mit großem Abstand (161) auf Platz drei. Deutschland hält ferner lediglich zwei Blockchain-Patente.

IBM hat über 100 Patente beantragt

Unter den Unternehmen, die im letzten Jahr besonders viele neue Patente im Blockchain-Bereich beantragt haben, liegen IBM, Walmart und Alibaba an der Spitze. IBM hat in den letzten sechs Monaten über 100 Patente beantragt. MasterCard, Intel und die Bank of America sind ebenfalls aktiv. Von 1.000 beantragten Patenten erhalten allerdings nur ca. zehn Prozent eine Genehmigung.

Open Source wird seltener

Die Analyse legt vor allem zwei Tendenzen der Branche offen. Zum einen sehen Unternehmen weltweit in der Blockchain-Technologie eine wichtige Quelle für Innovationen in der Zukunft. Zum anderen zeigt sie auch, dass der Open-Source-Charakter, der der Branche unter anderem ein anarchistisch-egalitäres Image verliehen hat, im Zuge der Popularität der Technologie in der Realwirtschaft zurückgeht.

Während es zu Beginn des Bitcoin-Hypes üblich war, die Technologie offenzuhalten und Patente mit Skepsis betrachtet wurden, scheint sich dieser Trend seit 2015 umzukehren. Universitäten, staatliche Institutionen und Großkonzerne beanspruchen das geistige Eigentum der Krypto-Technologie für ihre Zwecke.

China, IBM, Alibaba, Walmart: Große Player, wenig Demokratie

Die Oligopolisierung, also die Zunahme einiger weniger größerer Anbieter, kann im Falle von Blockchain und Krypto-Technologien Auswirkungen auf die Innovationsfähigkeit der Branche haben.

Im Falle Chinas, das seine harte Haltung gegenüber dezentralisierten Kryptowährungen wie Bitcoin sowie Finanzierungsmodellen immer weiter verstärkt, legt die Häufung von Patenten indes eine Verschließung der Forschung gegenüber der Öffentlichkeit nahe.

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