Zahlungsnetzwerk Blockchain in Singapur: JP Morgan greift um sich

Die Währungsbehörde in Singapur ist bereit, mit ihrem Blockchain-Zahlungsnetzwerk live zu gehen. Und hat dabei Unterstützung von JP Morgan.

Phillip Horch
Teilen
Das Gebäude von JP Morgan chase

Beitragsbild: Shutterstock

Dass Großbanken wie JP Morgan nicht gerade zu den Befürwortern von Bitcoin und anderen Kryptowährungen gehören, hindert sie nicht daran, mit der Blockchain-Technologie zu experimentieren. Schließlich haben sie es hier mit einer Technologie zu tun, die Verwaltungsprozesse – gerade im Finanzbereich – effizienter werden lassen kann. Bereits im vergangenen Jahr wurde in diesem Zusammenhang bekannt, dass JP Morgan den JPM Coin herausbringt. Gemeinsam mit dem Londoner Start-up Aztec entwickelten sie eine eigene Blockchain auf Ethereum-Basis: Quorum. Diese dürfte ihren Wirkungsbereich bald um einiges vergrößern.

Singapur schließt Testlauf erfolgreich ab

Denn die Währungsbehörde von Singapur (Monetary Authority of Singapur) hat den letzten Testlauf für ihr Blockchain-basiertes Zahlungsnetzwerk abgeschlossen. Dieses baut auf der Technologie auf, die JP Morgan bereitstellt.

Wie die Währungsbehörde am 13. Juli in einer Pressemitteilung verlauten lässt, hat sie ihr Projekt mit dem Namen Ubin bereits 2016 gestartet. Zunächst sei es darum gegangen, die Nutzungsmöglichkeiten der Blockchain-Technologie im Clearing und Settlement von Zahlungen und Wertpapieren zu testen.

Nun sei das Projekt für eine kommerziele Nutzung bereit, so Sopnendu Mohanty, Chief Fintech Officer der Zentralbank. Die Testphase sei weiter in insgesamt fünf Phasen verlaufen. In den ersten beiden Phasen habe man zunächst die technologische Infrastruktur aufgebaut. In den nächsten beiden Phasen habe man dann daran gearbeitet, die Interoperabilität von Blockchain-basierten Netzwerken auszubauen.

Nächste Phase: Kommerzielle Anwendbarkeit

An der Entwicklung des Prototypen war die Investment-Firma Temasek sowie JP Morgan beteiligt. Es basiert auf Quorum und ist damit sowohl an das Interbank Information Network als auch an den JPM Coin angeschlossen. Das Ubin-Netzwerk nutze die Technologie des JPM Coins dazu, Funktionen zu unterstützten, die den Austausch mehrer Währungen möglich mache, so heißt es im zugehörigen Bericht.

Die Blockchain-Technologie hat ein großes Potenzial für die Umgestaltung von Unternehmen und die Erschließung neuer Geschäftsmöglichkeiten. Phase 5 von Projekt Ubin hat die kommerzielle Anwendbarkeit, die Durchführbarkeit und die Vorteile der Blockchain-Technologie über die Kapitalmärkte und die Handelsfinanzierung hinaus branchenübergreifend demonstriert. Dies bestätigt Temaseks Bemühungen bei der Erforschung und dem Aufbau von Blockchain-Lösungen mit den Schwerpunkten digitale Identität, digitale Währungen und Tokenisierung von Finanzanlagen. Wir freuen uns darauf, die Kommerzialisierungsbemühungen zu unterstützen, die vom Projekt Ubin und anderen Anwendungsbereichen ausgehen, um eine größere Verbreitung der Blockchain-Technologie voranzutreiben.

Mr Chia Song Hwee, Deputy Chief Executive Officer, Temasek

In der letzten, nun abgeschlossenen Phase, habe man mit dem Prototypen bereits erste Testzahlungen mit verschiedenen Währungen durchgeführt. Ein entsprechendes Netzwerk, wie es sich derzeit im Entstehen befinde, sei dazu in der Lage, schnellere und günstigere Transaktionen als gewöhnliche grenzüberschreitende Zahlungen durchzuführen.

JP Morgan und das Bitcoin-Ökosytem

JP Morgan scheint immer mehr auf Tuchfühlung mit dem Bitcoin-Ökosystem zu gehen. Hatte Geschäftsführer Jamie Dimon Bitcoin einst noch als „Fraud“, einen Betrug, bezeichnet, war in diesem Jahr bereits das zuvor Undenkbare geschehen: JP Morgan hat zwei Bitcoin-Börsen als Kunden akzeptiert. Sowohl Coinbase als auch Gemini zählen seitdem zu den Konteninhabern bei der US-Bank.

Du willst Uniswap (UNI) kaufen oder verkaufen?
Wir zeigen dir in unserem Leitfaden, wie und wo du einfach und seriös echte Uniswap (UNI) kaufen kannst.
Uniswap kaufen