Bitcoin Wochenrückblick: Kinderpornographie und der Bitcoin-Preis


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Während Bitcoin in der vorletzten Wochen hauptsächlich für Schlagzeilen in den USA gesorgt hat, wurde die digitale Währung in der vergangenen Woche auch zum Ziel der indischen und russischen Presse – wenn auch nicht immer ganz positiv gestimmt.
Die größte Medienresonanz zog in der vergangenen Woche ganz klar die illegale Verwendung von Bitcoin als Zahlungsmittel in der online Kinderpornographie auf sich.
Interessanterweise blieb durch diese Berichtserstattung eine ganz andere negative Entwicklung eher ungeachtet: Der Bitcoin-Kurseinbruch, der sich in der Vergangenheit normalerweise zum Objekt der Begierde in der Mainstream-Presse entwickelt hat.
Kinderpornografie für Bitcoin
Behauptungen über den Kauf kinderpornographischer Bilder mit Bitcoin tauchten in der vergangenen Woche erstmals durch einen Bericht der Internet Watch Foundation Watch im Netzt auf. Bei diesem hochbrisanten Thema war es also nicht überraschend, dass die Medien diesen Anlass nutzen um die digitale Währungen generell wieder ins illegale Licht zu rücken. Auch wenn der Kauf von pornographischen Bildern im Netz auf vereinzelte Bitcoin-Nutzer beruht.
Eine englische Google Suchanfrage mit den Stichwörtern “paedophiles and Bitcoin” brachte mehr als 80 Suchergebnisse hervor. Das ist zwar verglichen mit anderen Highlight eine eher geringe Anzahl von Artikeln, aber dennoch zeigt es eine einschlagende Medienresonanz.
Alex Hern kommentierte in dem Artikel vom Guardian Magazin “Paedophiles sell child abuse images for bitcoin” (Pädophile verkaufen kinderpornographische Bilder für Bitcoin), warum sich gerade Bitcoin für die illegalen Machenschaften eignet:



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“Bitcoin hat eine Vielzahl von Eigenschaften, die wie dafür geschaffen sind illegales Material wie kinderpornographische Bilder zu vertreiben. Die digitale Währung ist komplett dezentralisiert was gleichzeitig bedeutet, dass niemand die Transaktionen von der Ausführung stoppen oder eine Art Blacklist für Käufer und Verkäufer erstellen kann.”
Harry Redhead vom The Metro Magazin beendete seinen Artikel mit einer fragwürdigen Aussage:
“Bitcoin Zahlungen kann man aufgrund der Verschlüsselungstechnologie nur sehr schwer verfolgen. Es gibt bereits eine Vielzahl von Fällen, in denen Bitcoin mit illegalen Geschäften in Verbindung gebracht wurde.”
Das ist so jedoch nicht ganz richtig, wie auch die letzten Verurteilungen und Untersuchungen verschiedener Strafverfolgungsbehörden belegen und bewiesen haben. Sie sind der Beweis dafür, dass Bitcoin-Transaktionen verfolgt werden können. Auch Hern stimmte zu, dass Bitcoin zwar meist als anonyme und nicht verfolgbare Währung gilt, Strafverfolgungsbehörden aber dennoch in der Lage sind, gewissen Einzelpersonen den illegalen Missbrauch nachzuweisen.
Der Autor des Guardian Magazins ging noch einen Schritt weiter und schrieb:
“Durch die dezentralisierte Natur der Währung werden alle Transaktionen öffentlich dargelegt und um Bitcoin in eine herkömmliche Fiat-Währung (z.B. EUR oder Dollar) eintauschen zu können, muss Bitcoin an eigens dafür geschaffene Börsen gekauft bzw. verkauft werden. Die Börsen unterliegen aufgrund der strengen Anti-Geldwäsche Gesetze meist einer strengen Aufsicht und müssen personenbezogene Informationen der Kunden penibel sammeln.”
Die News zogen auch das Interesse des indischen Magazins The Times of India und des russischen Magazins MK-London auf sich. Beide Artikel gehen jedoch nur sehr kurz auf die Thematik ein, vielleicht auch weil sie die einfache Verwendung von Bitcoin als Zahlungsmittel für illegale Geschäfte etwas falsch verstanden haben.
Der Bitcoin-Preis blieb ungeachtet
In der Vergangenheit war der Bitcoin-Preis ein Garant für Schlagzeilen, besonders aber wenn er einen herben Rückschlag erlitten hat.
Im Januar fiel der Bitcoin-Kurs in nur wenigen Stunden von 224 auf 175 US-Dollar um ca. 22%. Zu dieser Zeit sorgte der Preisverfall für eine regelrechte Schockwelle in den Medien. Die New York Times sprach von einem Marktzerfall wohingegen sich der Bericht der FT Alphaville schon fast wie eine Todesanzeige gelesn hat. The Sydney Morning Herald beschrieb den Bitcoin-Markteintritt 2015 als “entsetzlich” und sagte der Kurs befände sich im freien Fall.
Laut CoinDesk Preisindex fiel der Bitcoin-Preis von 236 US-Dollar am Freitag auf 216 US-Dollar am Dienstag auf ein zweites Kurstief seit Januar.
Der Autor des Wall Street Magazins sagte bereits, dass der Bitcoin-Preis nur eine sekundäre Rolle spielt, aber in der Vergangenheit sorgte ein Kursverfall bisher immer für heftige Schlagzeilen.
Derzeit sieht es so aus, als ob die Jornalisten renommierter Magazine die Berichterstattung über den Bitcoin-Preis etwas drosseln, auch wenn der letzte Preisverfall mit einer etwas zurückhaltenden Reaktion begrüßt wurde.
BTC-Echo
Englische Originalfassung von Yessi Pello Perez via CoinDesk
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