Bitcoin vs. Ripple (XRP) – Ein Kampf mit harten Bandagen

Ripples neuer Chefmarketingstratege Cory Johnson sagte in einem Podcast, Ripple sei wie Bitcoin. Nur eben schneller, besser und günstiger. Zeit, die beiden Krypto-Giganten gegeneinander in den Ring zu schicken: Bitcoin vs. Ripple.

Phillip Horch
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Spätestens seit Scooter wissen wir, dass es nicht immer genügt, wenn man am lautesten schreit, um Recht zu haben. Aber es hilft. Denn der „Song“ Faster, Harder, Scooter! hat sich irgendwie in unseren Köpfen fest gebrannt und dadurch (wohl oder übel) auch ein gewisses Maß an Berechtigung bekommen. Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten. Über Fakten jedoch nicht, da mag es doch verwundern, dass der neue Chefmarketingstratege von Ripple in einem Podcast gesagt hat:

„Die Technologie für XRP ist wie Bitcoin 2.0. Es ist Bitcoin, aber es ist schneller. Es ist Bitcoin, aber es verbraucht keine Tonnen an Energie. Es ist BTC, aber es wird nicht von chinesischen Minern kontrolliert. Und auf fundamentaler [Ebene] ist es ein Blockchain-Asset, das im Prinzip für die Bewegung von Wert [value] verwendet wird.“

Bitcoin 2.0. ist dann doch eine starke Ansage. Schneller, günstiger und überhaupt viel besser sind auch allesamt Ansagen, die man erst einmal beweisen muss. Zeit, die beiden Krypto-Giganten in den Ring zu schicken. Meine Damen und Herren: Bitcoin gegen Ripple (XRP).

Bitcoin vs. Ripple (XRP) Runde 1: Ripple ist Bitcoin, aber schneller

In der blauen Ecke haben wir Schwergewichtweltmeister Bitcoin mit einer Marktkapitalisierung von 109.469.635.997 US-Dollar. Der 6.300 US-Dollar schwere Riese schleppt sich ungesehen in den Ring und wird von der dezentral verteilten Masse aus der ganzen Welt bejubelt.

In der roten Ecke kommt der Herausforderer XRP mit dem Werbebanner seines Trainers Ripple auf dem Rücken. Mit einer Marktkapitalisierung von 17.829.058.323 US-Dollar hüpft das Fliegengewicht mit einer Leichtigkeit von 0,44 US-Dollar in den Ring und beginnt sogleich, Bitcoin leichtfüßig zu umtänzeln.

Schwere Schläge treffen hart

Mit durchschnittlich 28 Minuten (Juli 2018) braucht Krypto-Opa Bitcoin lange, um seine Schläge zu landen. Bis die Angriffe von Bitcoin ankommen, hat Ripple schon etliche XRP abgefeuert – mit nur einigen Sekunden Bestätigungszeit landet Ripples XRP die deutlich schnelleren Schläge. Doch wird es reichen, um Runde eins zu gewinnen?

Es sieht nicht danach aus – Bitcoin spürt die Treffer kaum. Außerdem will gut Ding Weile haben – mit 286.035 Transaktionen in den letzten 24 Stunden bekommt XRP dann doch ordentlich auf die Mütze. Mit seinen knapp 90.000 Transaktionen kann das Fliegengewicht dann doch nicht ganz mithalten.

Der Gong ertönt, die Kontrahenten gehen zu den Trainern zurück. Der Schwergewicht-Weltmeister hat in kurzer Zeit viele kleine Schläge bekommen, aber dafür in längerer Zeit auch mehrere gewaltige Kopfnüsse ausgeteilt. 1:0 für Bitcoin. Ein unfairer Kampf.

Bitcoin vs. Ripple (XRP) Runde 2: XRP verbraucht keine Tonnen an Energie

Der Gong ertönt zur zweiten Runde. Etwas Unerwartetes passiert: Die Sicht im Saal trübt sich, Rauchschwaden durchziehen die Halle. Beide Kontrahenten haben in der Pause ihre Reserven aufgetankt, doch kurzerhand fiel der Strom in der Halle aus. Während Bitcoin im Verdacht steht, schon wieder die Energie vom Umland aufgesogen zu haben, hat Trainer Ripple seinen Schützling XRP mit genügend Strom vollgepumpt, um die ganze Halle anzuheizen.

Schließlich steht hinter ihm ein großes Unternehmen, dass das Ziel hat, den kompletten elektronischen Zahlungsverkehr zu revolutionieren. Doch die Luft wird zu schlecht, der Ringrichter pfeift Runde 2 ergebnislos ab und wartet, bis sich die Rauchschwaden lichten und die Sicht in der Halle wieder klar ist. Wir können kurzzeitig nicht weiter berichten.

Bitcoin vs. Ripple (XRP) Runde 3: Ripple wird nicht von chinesischen Minern kontrolliert

Völlig verängstigt von Runde 1 und leicht geschädigt von Runde 2 schreit XRP mit der Stimme seines Trainers: „Wenigstens werde ich nicht von chinesischen Minern kontrolliert!“ Trainer Ripple grinst zufrieden in sich hinein, nachdem er seinem Schützling ins Ohr geflüstert hat, was er zu sagen hat.

Doch Bitcoin gibt sich unbeeindruckt und erklärt lachend: „Mich kontrolliert niemand!“. Er erklärt ausführlich, warum es kein Mining-Pool der Welt schafft, ihn von außen zu steuern. Und die dezentralen Stimmen des Satoshi Nakamoto rufen im multinationalen Chor: Uns bekommt ihr nicht klein!

Verängstigt zieht sich XRP zu Trainer Ripple zurück. Denn dort fühlt sich XRP wohl: bei seinem Trainer. Denn auch, wenn dieser es immer wieder bestreitet: Sie sind aus einem Holz geschnitzt. Zentralisiert, kontrolliert, schnell und angetreten, um SWIFT Konkurrenz zu machen.

Nachbesprechung: Ein unfairer Kampf

Es war ein schneller und unfairer Kampf, den wir beobachten durften. Kryptogigant BTC kämpft mit ganz anderen Bandagen als das Fliegengewicht XRP. Zwar kann letzteres mit schnellen und günstigen Transaktionen um sich werfen. Doch zu behaupten, XRP sei Bitcoin 2.0. ist vollkommen unangebracht. Der wohl wichtigste Aspekt ist hier der der Dezentralität.

Gerade heute, am zehnten Geburtstag des White Papers von Satoshi Nakamoto, darf man sich dessen Grundidee (mal wieder) ins Gedächtnis rufen: Dezentralität. Ohne kontrollierende Instanz, bestehend aus den Nutzern auf der ganzen Welt. Das ist seine Stärke, daran entscheidet sich der Ringkampf letzten Endes. Fragen der Skalierung, der Geschwindigkeit und auch des Energieverbrauchs sind allesamt Probleme, deren sich die Community bewusst ist und die sie letzten Endes auch angeht.

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