Bitcoin vs. Libra – zwischen Freiheit und Privatsphäre

Facebook hat mit Visa, Stripe und MasterCard kürzlich wichtige potentielle Partner für das Kryptowährungsprojekt Libra verloren. Dennoch gibt der Zuckerberg-Konzern nicht auf. Er arbeitet weiter an einer digitalen Währung, die eng mit dem Privat-Unternehmen zusammenhängt. Ein Gegenentwurf zu Bitcoin.

Phillip Horch
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Bitcoin vs Libra Freiheit Privatsphäre

Beitragsbild: Shutterstock

Facebook dominiert mit seinem Krypto-Projekt Libra immer wieder die Newssparten im Bitcoin-Ökosystem. Doch auch außerhalb der Krypto-Blase schlägt das Projekt Wellen. Schließlich will hier ein Milliarden-Unternehmen aus dem Silicon Valley eine digitale Währung basteln.

Facebook macht weiter – trotz Partnerverlust

Obwohl mit Visa, Stripe und MasterCard wichtige strategische Partner von Libra abgesprungen sind, will der Konzern nicht aufgeben, sondern zeigt sich optimistisch. So zitiert Bloomberg Facebook-Manager David Marcus:

Ich respektiere die Tatsache, dass diese Unternehmen und diese Führungskräfte eine Verantwortung gegenüber ihren Aktionären, Mitarbeitern und Interessengruppen haben. Wir werden vorankommen. Wir werden weitere Mitglieder hinzufügen.

Die Unternehmen hatten laut Bloomberg-Informationen auf Bedenken seitens der US-Senatoren Sherrod Brown und Brian Schatz reagiert. Sie hatten Visa & Co. angeraten, ihre Beteiligung am Libra-Projekt genau abzuwägen. Marcus sieht in diesen Briefen jedoch den Hinweis dafür, dass sich die Regierung der USA gegen technologische Innovation stemme: „Dass solche Briefe zirkulieren, in Bezug auf etwas, das eine Idee, ein Projekt ist und man Menschen sagt, sie sollen Innovationen nicht erforschen“, das sei bedenklich:

Der Kern unseres Finanzsystems hat sich nicht sehr weiterentwickelt. Konsumenten auf der ganzen Welt bezahlen den Preis dafür.

Bitcoin vs. Libra

Vom Ursprungsgedanken hinter Bitcoin bleibt bei Libra nicht viel übrig. Auf der einen Seite ein dezentrales Projekt eines anonymen Erfinders, das ohne Mittelsmänner und Institutionen auskommt. Auf der anderen Seite der Social-Media-Gigant schlechthin, mit einem guten Einblick in unsere aller Privatsphäre und einem großen Berg an Daten. Dass der Zuckerberg-Konzern das alles mit einer Währung verbinden will, bereitet oft Unbehagen.

Was sich hier zudem nach und nach entfaltet, ist zunächst ein Kräftemessen zwischen einem Staat und einem Konzern. So äußerte Warren Davidson, US-Politiker aus Ohio, im Podcast „Noded Bitcoin Podcast“ erst kürzlich, dass er es nicht für sinnvoll halte, Facebook mehr Macht, vor allem in Bezug auf Geld zuzuspielen:

Facebook filtert ja bereits Inhalte […] manche sagen, das sei toll, das schütze unsere Privatsphäre […]. Doch wollen wir gefilterte Rede oder freie Rede? Wollen wir gefilterte Transaktionen oder Freiheit?

Damit stieß er in eine ganz ähnliche Kerbe wie einige Mitglieder des US-Kongresses im Juli 2019. Einer der Abgeordneten bezeichnete Bitcoin hier als „unaufhaltsame Macht“. Facebook dagegen sei, so der allgemeine Konsens, eine Bedrohung.

Natürlich spricht sich der US-Senat hier nicht für die unregulierbare Kryptowährung Bitcoin aus. Dennoch zeigt er einen Kampf auf, der durch Facebooks Libra-Projekt deutlich wird: der zwischen finanzieller Freiheit, vertreten durch das dezentrale Finanzsystem Bitcoin, auf der einen Seite und Facebook, Libra & Co. auf der anderen Seite. Diese versuchen, eine Brücke zwischen Privatkonzern und Weltwährung zu schlagen, der vor allem auf Kosten unserer Privatsphäre gehen könnte. Was für Bitcoin spricht, kann man hier nachlesen.

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