Bitcoin und traditionelle Märkte – Erwacht Bitcoin in Zeiten der Krise?

Die Korrelation vom Bitcoin-Kurs mit anderen Märkten ist sehr gering. Ebenso ist die Volatilität wieder leicht gefallen. Beides ist von einer akzeptablen Performance Bitcoins begleitet.

Dr. Philipp Giese
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Könnte Bitcoin tatsächlich in einer währungskrise ein sicherer Anker sein?

Seit über einem halben Jahr verfolgen wir, wie sich Bitcoin im Vergleich zu traditionellen Märkten schlägt. Dabei geht es nicht um einen trivialen Vergleich der Performance. Institutionelle Investoren sind an Bitcoins Anspruch, ein nicht korreliertes, stabiles Asset zu sein, äußerst interessiert. Im Rahmen eines Gastbeitrags auf €uro Fundresearch hat sich BTC-ECHO der Fragestellung gewidmet, ob Bitcoin und der stark korrelierte Krypto-Markt eine gute Ergänzung für klassische Portfolios darstellen würden. Diese Fragestellung ist es, die institutionelle Investoren am Krypto-Markt interessiert, weniger eine Hoffnung auf einen neuen Bull Run wie Ende 2017. Um die Eignung für klassische Portfolios zu klären, kann ein Investor verschiedene Größen betrachten:

  • die Korrelation zwischen dem Bitcoin-Kurs und den traditionellen Märkten
  • die Volatilität und
  • die Performance des Bitcoin-Kurses

Wir achten in dieser Artikelreihe deshalb auf diese drei Größen. Sie werden für jeden Tag auf der Basis der letzten 30 Tage berechnet. Als Vergleichsassets aus den traditionellen Märkten betrachten wir die Indizes S&P 500, Nikkei und Dax sowie Öl und Gold.

Korrelation: Bitcoin steht gegen die klassischen Märkte

Da sich innerhalb der Top 10 alles an Bitcoin orientiert und institutionelle Investoren aktuell in erster Linie auf die größte aller Kryptowährungen schauen, werden wir den Blick auf die Top 10 der Kryptowährungen überspringen. Sollte etwas Interessantes – institutionelles Interesse oder Besonderheiten der Korrelationen innerhalb der Kryptowährungen – geschehen, werden wir darauf eingehen.

„Bitcoin gegen den Rest der Welt“ – so könnte man die aktuelle Marktsituation umschreiben. Bitcoin ist zu allen Assets antikorreliert. Einzig mit Gold kann es eine nur geringe Kopplung vorweisen, alle anderen betrachteten Vergleichsassets verhalten sich gegenläufig:

Nach einem starken Drop Anfang August bewegen sich aktuell die Korrelationen zwischen dem Bitcoin-Kurs und Nikkei, DAX oder Gold wieder aufwärts. Die Kopplungen zwischen Bitcoin und dem S&P 500 sowie Öl bewegen sich im Kontrast dazu seitwärts:

Insgesamt liegt die absolute mittlere Korrelation mit den übrigen Märkten bei 16 Prozent. Damit weist der Bitcoin-Kurs die geringste Kopplung zu den Vergleichsassets in diesem Marktvergleich auf. Unter Berücksichtigung von Kompensationseffekten bestätigt sich das Bild der letzten Wochen: Mit einer negativen Korrelation von 16 Prozent ist der Bitcoin-Kurs deutlich antikorrelierter als Gold (-12 Prozent). Alle übrigen Assets haben zum Markt eine positive Korrelation.

Performance von Bitcoin weiterhin auf Höhe der Vergleichsassets

Bezüglich der Volatilität hat sich seit der letzten Woche nicht wirklich was getan. Sie liegt immer noch bei ungefähr fünf Prozent und damit deutlich über der monatlichen Volatilität der Vergleichsassets:

Bitcoin-Volatilität vs. traditionelle Assets

Könnte man bezüglich der Volatilität Mittel der technischen Analyse anwenden, könnte man die Bewegung der monatlichen Volatilität seit Anfang März 2019 als Oszillationen in einem Aufwärtskanal deuten:

Die Performance Bitcoins setzte seinen zögerlichen Anstieg weiter fort und war am 5. August sogar wieder das am besten performende Asset. Aktuell fiel die Performance wieder auf die Nulllinie zurück und damit unter die Performance von Gold:

Bitcoin-Performance vs. traditionelle Assets

Bitcoin erholt sich zweifellos wieder. Wählen wir unsere Betrachtung seit Anfang März 2018, wäre zwar Bitcoin nicht das beste Investment gewesen, streitet sich jedoch mit dem S&P 500 und Gold um diesen Platz:

Das sieht alles nicht schlecht aus: Bitcoins Korrelation mit den Vergleichsmärkten ist gering und auch die Performance kann wieder zulegen. Ja, die Volatilität ist weiterhin recht hoch, jedoch ist es ein Risiko, welches jedoch überschaubar ist. Doch auch makroökonomisch könnte der Krypto-Markt eine interessante Rolle spielen. Über Bitcoin als Asset in Krisenzeiten haben wir vor einigen Tagen geschrieben. Diese Sicht wurde jüngst auf Twitter noch genauer ausgeführt:

Der gesamte Thread ist von einer technischen Perspektive her empfehlenswert, wenn auch etwas apokalyptisch. Auch wenn sich die wirtschaftliche Lage nicht so entwickelt, wie es Raoul Paul vermutet, kann man bei derartigen Gedanken durchaus verstehen, warum Bitcoin wieder als interessantes Investment für institutionelle Investoren wieder entdeckt wird.

Daten, außer anders angegeben, am 9. August von cryptocompare.comfinance.yahoo.com und fred.stlouisfed.org verwendet.

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