Bitcoin-Scam: Sim Swapping wird zunehmend zum Problem

Bitcoin und andere Kryptowährungen lassen sich, sofern sie über Mobiltelefone abgesichert sind, per Sim Swapping stehlen – zumindest die dazugehörigen Keys. In Kalifornien gibt es eine eigens eingerichtete Taskforce, um diesem Problem entgegenzutreten.

Phillip Horch
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Bitcoin und andere Kryptowährungen sowie Bankkonten und persönliche Informationen können seit geraumer Zeit durch Sim Swapping ausgelesen werden. Dabei kontaktieren Betrüger die jeweiligen Mobilfunkbetreiber, umso an die persönlichen Passwörter zu kommen. Hacker bekommen dadurch Zugriff auf nahezu alle wichtigen Daten, die mit den Smartphones der Opfer verbunden sind und können sich somit an allen damit verbundenen Konten – ob Bitcoin oder Fiat – bedienen. (Mehr dazu hier).

Die REACT Task Force im Interview

Die REACT Task Force aus dem kalifornischen Santa Clara konnte Ende September nun zwei Männer festnehmen, die für den Diebstahl von Kryptowährungen im Wert von insgesamt 14 Millionen US-Dollar verantwortlich waren. Gegenüber KrebsonSecurity gaben Mitglieder der Taskforce einige Einsichten, die wir euch nicht vorenthalten wollen.

Bitcoin-Diebstahl hauptsächlich durch junge Personen

Demnach sagte Samy Tarazi von der REACT Task Force, dass Verbrechen in Verbindung mit Sim Swapping aktuell zu ihren höchsten Prioritäten gehörten. Überraschenderweise verteile sich beim Diebstahl von Bitcoin & Co. die Anzahl der Täter auf einige wenige Jugendliche:

„Für die gestohlenen Beträge und die Anzahl der Personen, die sie erfolgreich einnehmen konnten, sind die Zahlen wahrscheinlich historisch. Wir sprechen von Kindern im Alter zwischen 19 und 22 Jahren, die in der Lage sind, Millionen von US-Dollar in Kryptowährungen zu stehlen. Ich meine, wenn jemand um 100.000 US-Dollar beraubt wird, ist das ein riesiger Fall. Aber wir haben es jetzt mit jemandem zu tun, der eine 99-Cent-SIM-Karte von eBay kauft, sie in ein billiges Telefon steckt, einen Anruf macht und Millionen von US-Dollar stiehlt. Das ist ziemlich bemerkenswert.“

Kryptowährungen im Fokus

Auffällig sei außerdem, dass sich die Angreifer kaum für die persönlichen Daten interessieren. Vielmehr haben es die Angreifer auf Bitcoin und andere Kryptowährungen abgesehen:

„Viele Opfer von Sim Swapping haben verständlicherweise große Angst davor, wie viel von ihren persönlichen Daten bei diesen Angriffen preisgegeben wurde. Aber [die Angreifer] haben vor allem Kryptowährungen im Visier. Allein deshalb, weil sie leicht über Online-Börsen gewaschen werden und die Transaktionen nicht rückgängig gemacht werden können“,

erklärte REACT Lieutenant John Rose.

Um sich vor solchen Angriffen zu schützen, empfehle sich letztlich, bei Anmeldeverfahren grundsätzlich eine Zwei-Faktor-Authentifizierung durchzuführen. Um die Private Keys für Bitcoin & Co. sicher aufzubewahren, empfehlen sich grundsätzlich Hardware Wallets.

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