Bitcoin-Kurs über 13.000 US-Dollar: Was man wissen muss

Mit großen Sprüngen steuert der Bitcoin-Kurs das nächste Kursziel an. Der Krypto-Winter scheint überwunden zu sein, die Bullen feiern ihr Stelldichein am Krypto-Markt. Was Anleger beachten sollten.

Phillip Horch
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Bitcoin-Kurs was tun?

Beitragsbild: Shutterstock

Nun scheint das Eis des Krypto-Winters endgültig gebrochen. Der Bitcoin-Kurs marschiert stramm aufwärts, die psychologisch wichtige 10.000-US-Dollar-Marke scheint nachhaltig überschritten zu sein. Am 26.06 stieg der Bitcoin-Kurs auf sein derzeitiges Jahreshoch von aktuell 13.675 US-Dollar an. Damit verzeichnet der Kurs größten Kryptowährung nach Marktkapitalisierung ein sattest 24-Stunden-Plus von knapp 14 Prozent. Die gesamte Marktkapitalisierung liegt damit bei knapp 30 Milliarden US-Dollar.

Wie kam es zum Anstieg des Bitcoin-Kurs?

Der Krypto-Markt befindet sich aktuell in einem Bull-Run. Das bedeutet, dass die Kurse aller Wahrscheinlichkeit nach vorerst nachhaltig anziehen. Außerdem dürfte der gesamte Markt aktuell von den Krypto-Plänen aus dem Hause Facebook profitieren – die mediale Aufmerksamkeit ist jedenfalls gesichert. Trotz aller Regulierungs-Ansätze der FATF sind also weitere Kurssprünge möglich. Letztlich hat sich auch auf fundamentaler Ebene im Ökosystem etwas getan. Das Vertrauen ist insgesamt gestiegen, nach und nach werden die schwarzen Schafe (wenn auch nicht restlos) aussortiert. Auch der (langsame) Aufstieg von dezentralen Krypto-Börsen dürften für ein reiferes Marktumfeld als noch vor zwei Jahren sorgen.

Technische Chart-Analyse

Bezüglich der Entwicklung vom Allzeithoch bis zum Boden konnte Bitcoin inzwischen das 50-Prozent-Fibonacci-Retrancement-Level überwinden – und geht auf das 61,8-Prozent-Level zu. Der seit März verfolgte Aufwärtstrend wurde nicht nur weiter verfolgt, sondern erlebte im Juni eine signifikante Beschleunigung. Im Guten wie im Schlechten fühlt man sich an Ende 2017 erinnert. Noch sind die Indikatoren jedoch eindeutig bullish. RSI und MACD steigen und auch der Aroon-Up-Indikator ist hoch. Ein mögliches Long-Setup wäre, als Entry die Resistance bei 13.351,44 US-Dollar zu wählen und als Target die 16.128,52 US-Dollar anzupeilen. Für den Stop Loss kann man sich am steileren der beiden Aufwärtstrends orientieren, der aktuell ungefähr bei 11.400,87 US-Dollar liegt. Hier könnte man auch über eine Short Position nachdenken, deren erstes Target bei 9.450,30 US-Dollar liegen würde.

Wir betrachten das Wertepaar BTC/USD auf Bitstamp.

Viele Fragen sich nun: Lohnt ein Investment (noch)? Wer darüber nachdenkt, sollte einige Eckpunkte beachten, um auf der sicheren Seite zu bleiben.

Langzeit-Investment oder kurzzeitiges Traden?

Grundsätzlich sollte man sich bewusst machen, welche Ziele man mit einem Investment in Kryptowährungen verfolgt. Häufig spaltet sich die Anlageform hierbei in langfristige Anleger (sogenannte Hodler) und Daytrader, Mischformen eingeschlossen. Für ein Langzeit-Investment gilt der Grundsatz: Bitcoin ansammeln und abwarten. Die Frage, die sich hierbei stellt, ist: Wie lange abwarten? Generell kann einem die Antwort auf diese Frage niemand abnehmen. Eine Hilfe jedoch: Man sollte sich ein Ziel setzen, wann man seine Gewinne realisiert. Anders ausgedrückt muss man sich fragen: Wie viel Gewinne will ich einstreichen? Bei welchen Verlusten höre ich auf und verkaufe wieder? Für Daytrader gilt bezüglich der Ziele zwar selbiges. Hier muss man jedoch im Gegensatz zum Langzeitinvestment stets die Marktbewegungen beobachten und Tag für Tag neu entscheiden, welches Ziel man verfolgt. (Nützliche Hilfen geben hier unsere Kursanalysen). Denkbar sind schließlich auch Mischformen; man kann etwa einen Teil seines Geldes als Langzeit-Investment platzieren, während man mit einem anderen Teil Daytrading betreibt. Grundsätzlich gilt jedoch bei beiden Formen der Investition: Investiere nur so viel Geld, wie du bereit bist zu verlieren. Kryptowährungen sind höchst volatil, die Anlage stellt stets ein Risiko dar, das bis zum Gesamtverlust führen kann.

Der Bitcoin-Kurs schwankt? Hodln will gelernt sein

Gerade da der Krypto-Markt eine so schwankende Angelegenheit ist, benötigen Investoren vor allem eines: Ruhe. Denn wenn der Bitcoin-Kurs vom einen auf den anderen Tag stark steigt oder dramatisch fällt, sollte man sich nicht von Emotionen leiten lassen, sondern stets die gesetzten Ziele im Auge behalten. (Das gilt, man sollte das wiederholt betonen, nach oben und nach unten). Ungünstige Ratgeber sind hier FUD, also Angst, Unsicherheit und Zweifel (Fear, Uncertainty and Doubt) und FOMO, die Angst, etwas zu verpassen (Fear of Missing Out). Beide führen zu irrationalen Entscheidungen, durch die man schnell sein Geld verlieren kann.

Bitcoin: Eine Blase oder nicht?

Ein Meinungsbrand, der wohl noch eine Weile schwelen wird: Ist Bitcoin eine Blase oder nicht? Eins ist sicher: Wenn Bitcoin eine Blase ist, so ist er keine gewöhnliche Investment-Blase. Letztlich ist die Kryptowährung Nummer eins sowie all ihre Nachfolger schon des Öfteren totgesagt worden und immer wieder aufgestanden. Der Blick in die Vergangenheit zeigt: Nach jeder Talfahrt ging es umso steiler bergauf. Man darf sich von diesem Blick in die Vergangenheit jedoch nicht verunsichern lassen: Hätte, Würde, Könnte führt mehr oder weniger direkt zu FUD und/oder FOMO – und das sind bekanntlich schlechte Ratgeber. Im Krypto-Markt, so die kühne Prognose, gibt es immer wieder die eine oder andere Möglichkeit, sich die digitalen Brieftaschen zu füllen.

Möglichkeit einer Korrektur beim Bitcoin-Kurs beachten

Ganz gleich, ob Bitcoin, Ether, Ripple oder andere Kryptowährungen: Sobald die Kurse stark anziehen, steigt der Spekulationsanteil am Markt. Das bedeutet einerseits, dass es zu einer Überhitzung des Marktes führen kann. Die Möglichkeit eines (kurzzeitigen) Drawbacks bzw. einer Korrektur ist damit immer gegeben. Es ist also möglich, dass die Krypto-Kurse wieder absinken – genauso gut können sie jedoch daraufhin wieder ansteigen. Auch hier gilt: Ruhe bewahren.

Wie hoch kann der Bitcoin-Kurs steigen?

Nun, fleißige BTC-ECHO-Leser wissen es bereits: Auch, wenn wir uns alle Mühe geben; wir haben die Glaskugel bisher nicht gefunden. Dennoch: Gemessen am letzten Allzeithoch ist noch Luft nach oben, schließlich stand der Bitcoin-Kurs im Dezember 2017 bereits bei knapp 20.000 US-Dollar. Falls sich die Krypto-Geschichte wiederholt, ist jedoch weitaus mehr drin. Denn in vergangenen Zeiten ließ jeder Bull-Run das letzte Allzeithoch weit hinter sich

Gute Information ist die halbe Miete

Ob der Bitcoin-Kurs nun steigt oder sinkt, letztlich gilt: Wer sich gründlich informiert, hat bessere Chancen. Blindes Investment und das Reiten auf der Hype-Welle ist kein guter Ratgeber. Vielmehr sollte man sich gründlich über Risiken informieren und stets überprüfen, ob der Markt aktuell überhitzt, und sich einen Überblick verschaffen. Eine Starthilfe dazu gibt es hier.

Disclaimer: Die folgenden Ausführungen stellen lediglich die Meinung des Analysten dar. Sie sollen nicht als Kauf- oder Anlageberatung dienen. 

Zuletzt aktualisiert: 26.06 07:35.

Charts am 26.06.2019 mithilfe von TradingView erstellt.

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