Die Lage am Mittwoch Bitcoin & Co.: Die Zeichen stehen auf Sturm

Das Bitcoin-Ökosystem ist in Aufruhr. Die Kurse am Krypto-Markt überschlagen sich, IOTA kämpft mit Sicherheitsproblemen und Kryptowährungen bahnen sich ihren Weg in die Mitte der Gesellschaft. Die Lage am Mittwoch. 

Phillip Horch
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Beitragsbild: Shutterstock

Bitcoin auf dem Weg in die Mitte der Gesellschaft

Bitcoin und andere Kryptowährungen, so viel steht fest, finden langsam, aber sicher ihren Weg in die Mitte der Gesellschaft. Der Zahlungsdienstleister Ingenico wird dem Krypto-Ökosystem gemeinsam mit dem österreichischen FinTech Salamantex in diesem Sinne einen Schub verpassen. Auf der EuroShop 2020 werden die beiden Unternehmen heute in Düsseldorf gemeinsam eine Bezahllösung für Bitcoin & Co. präsentieren. Diese ermöglicht es Händlern künftig, über ihr Kassenterminal auch Kryptowährungen zu akzeptieren. Die viel gefürchtete Volatilität des Bitcoin-Kurses wird dabei ausgehebelt. Ohne Wechselkursrisiko bekommen Händler den jeweiligen Betrag wie gewohnt in Euro auf ihre Konten.

Volatilität im Bitcoin-Ökosystem

Ebenjene Volatilität ist es unterdessen, die die Krypto-Welt in Atem hält. So begann die Woche mit einem Schlag ins Gesicht beziehungsweise Portfolio vieler Altcoin-Fans. Die Kurse von IOTA, Ripple, Bitcoin Cash & Co. stürzten kurzzeitig in die Tiefe – nur um kurz darauf wieder in die Höhe zu klettern. Kurzum: Langweilig wird es nicht am Krypto-Markt.

Der Bitcoin-Kurs verhielt sich zwischenzeitlich vergleichsweise stabil. So sank zwar auch die Krypto-Leitwährung wieder unter 10.000 US-Dollar. Dennoch war sie stark genug, um ein Goldenes Kreuz auszubilden. Dabei handelt es sich um einen Indikator aus der technischen Chartanalyse, der bisweilen als Hopium für die Bitcoin-Bullen gilt.

Was ist bloß mit IOTA los?

Das deutsche Internet-of-Things-Projekt IOTA blickt auf eine turbulente Woche zurück. Kaum waren der Entwickler-Clinch und der damit verbundene Zoff innerhalb der IOTA Foundation aus der öffentlichen Wahrnehmung verschwunden, sorgte das Projekt erneut für Negativschlagzeilen. So drang vergangene Woche die Nachricht an die Öffentlichkeit, dass es im IOTA-System eine Sicherheitslücke gegeben hatte. Über einen koordinierten Angriff konnten Unbekannte die Desktop-Version der Trinity Wallet knacken und sich dadurch Einlagen in die eigenen Taschen füllen. Das Sicherheitsleck konnte das Team nun offenbar beheben.

Das FCoin-Desaster: Ruin einer Bitcoin-Börse

Deutlich ungünstiger sieht es bei der ehemaligen Krypto-Exchange FCoin aus. Hier manövrierte ein deutlich überforderter Gründer und Geschäftsführer sein Krypto-Projekt nach und nach ins Aus. Mit sogenanntem „Transaction Mining“ sollten ursprünglich Trader motiviert werden, ihre Geschäfte auf FCoin durchzuführen. Belohnt wurden sie dafür in FCoin Token. Ganz ausgereift war das System allerdings nicht. Technische Mängel machten es möglich, dass Nutzer entsprechende Dividenden für Transaction Mining bekamen, die keine bekommen hätten sollen. Das führte zu einer Entwertung der Coins und schließlich zum Ruin der Bitcoin-Börse. Der Schaden soll zwischen 7.000 und 13.000 Bitcoin betragen.

Steemit und TRON wachsen zusammen

Social-Media-Anbieter Steemit und Ethereum-Konkurrent TRON wollen dezentrales Netzwerken auf eine neue Ebene bringen. Mit einer strategischen Partnerschaft wollen die beiden Blockchain-Unternehmen das Steemit-Ökosystem verbessern. Dieses hat es sich zur Aufgabe gemacht, Facebook, Instagram, YouTube und Konsorten dezentrale Pendants entgegenzusetzen. Dabei gilt die Krypto-Maxime: Mehr Kontrolle für die Einzelnen, weniger Macht für große Player.

Adaption an allen Orten

Zwischenzeitlich findet die Technologie, die durch Bitcoin so berühmt wurde, ihren Weg zu Anwendungen in Industrie und Gesellschaft. So belegt eine aktuelle Studie, dass die Dezentralisierung des Energiehandels Zukunft hat. Private Eigentümer von Solaranlagen können sich über ein dezentrales Netz zusammenschließen und überschüssigen Strom ins Energienetz der Schweiz einspeisen. Erste Tests verliefen erfolgreich.

Danone arbeitet unterdessen daran, Babybrei über die Blockchain zu tracken. Bald soll es für Kunden möglich sein, die Blockchain-Technologie zu nutzen, um die Herkunft von Babynahrung einwandfrei nachzuverfolgen. Dafür stellt sich die Technologie immer wieder als besonders geeignet heraus. Schließlich ist sie, ganz im Gegenteil zum Danone-Konzern selbst, transparent und manipulationssicher.

Die Vorzüge des Blockchain-Einsatzes für logistische Prozesse weiß auch die Regierung in Taiwan zu schätzen. Sie setzt die Technologie, die Bitcoin & Co. so sicher macht, aktuell ein, um die Verteilung von Gesichtsmasken zu optimieren. Letztere sollen die Bevölkerung vor dem nach wie vor grassierenden Coronavirus schützen.

Auch internationale Telekommunikationsanbieter erproben derzeit den Einsatz der Technologie. Deutsche Telekom, Telefónica und Orange testen derzeit eine Blockchain-Lösung, um internationale Roaming-Gebühren untereinander abzuwickeln. Das Projekt soll das erste Blockchain-Netzwerk darstellen, das verschiedene Telekommunikationsanbieter vereint. Entwickelt wurde die Lösung von T-Systems, der Forschungsabteilung der Deutschen Telekom.

Bitcoin-Ökosystem in Aufruhr

Es zeigt sich: Das Ökosystem ist in Aufruhr. Kryptowährungen finden ihren Weg in die Mitte der Gesellschaft, die Blockchain-Technologie breitet sich wie ein Teppich unter Verwaltungsprozesse aller Art aus. Da mag es kaum verwundern, dass der Krypto-Markt abermals in Aufruhr ist. Wie man in solch stürmischen Zeiten einen kühlen, aber nicht unterkühlten Kopf bewahrt? Einige Tipps geben wir hier.

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