Betrug über Service-Hotline: Scammer mimen Support von Exchanges

Das FBI warnt vor Betrug bei Kryptowährungen. Die Betrüger geben sich als technischer Support von Exchange-Plattformen aus und fordern Zugang zu den Konten ihrer Opfer.

Fabian Kaul
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Neu ist das Phishing von sensiblen Daten sicher nicht – Mails von Solomon Odonkoh zeigen, dass selbst klassische Phishing-Mails immer noch auf aufmerksame Leser treffen – wenn auch im verlinkten Beispiel auf den Comedian James Veitch.

Dennoch zeigt die Warnung des FBI Internet Crime Complaint Center (IC3), dass die Betrugsmasche immer noch recht erfolgreich ist. Das IC3 spricht von etwa 11.000 Beschwerden in Bezug auf Betrug durch falsche Tech-Support-Seiten allein im Jahr 2017. Von Opfern dieser Betrugsmaschen wird ein Verlust von knapp 15 Millionen US-Dollar beklagt. Das ist ein Anstieg um 86 % im Vergleich zum Vorjahr. Die Mehrheit der Opfer stammt aus den USA, das IC3 hat jedoch auch Beschwerden aus 85 anderen Staaten erhalten.

Vorgehen der Betrüger

Das Vorgehen der Betrüger folgt laut IC3 normalerweise einem klaren Schema:

„Der betrügerische Support fragt nach dem Zugang zur Wallet des Opfers und transferiert dann das Guthaben des Opfers zur vorläufigen Sicherung während Wartungsarbeiten auf eine andere Wallet. Das Guthaben wird dem Opfer nie zurückgezahlt und der Kriminelle beendet alle Kommunikation.“

Das IC3 ergänzt, dass Betrüger auch persönliche Informationen und Kreditkarten dazu nutzen können, weitere Kryptowährungen zu erwerben.

Vorsichtsmaßnahmen gegen Betrug

Die Betrüger positionieren ihre gefälschten Support-Daten häufig in dem gesponserten Bereich von Suchmaschinen-Ergebnissen. Hier ist also Vorsicht geboten. Weiter sollten Passwörter und persönliche Daten niemals an Fremde weitergegeben werden. Ein offizieller Support fragt auch nicht nach diesen Informationen. Zudem sollte sichergestellt werden, dass die eigene Software auf dem neuesten Stand gehalten wird.

Ein offizieller Support initiiert den Kundenkontakt nicht von sich aus. Auch die unaufgeforderte Kontaktaufnahme ist daher ein Warnsignal für einen möglichen Phishing-Versuch. Bei verräterischen Pop-ups und Malware die den Bildschirm einfriert, empfiehlt das IC3, das betroffene Gerät sofort auszuschalten. Betroffene berichten, dass bei einem Neustart nach kurzer Wartezeit die Pop-ups und Bildschirmsperren verschwunden sind.

Auf die Bitte nach einer Bitcoin-Spende reagierte ein Bitcoin-Besitzer auf kreative Art: Neil Murphy forderte als Gegenleistung für 0,15 Bitcoin, dass sich sein Gegenüber als Waschbär verkleidet und im Müll wühlt. Nach Erhalt der Beweisfotos veröffentlichte er diese, verweigerte aber die Bezahlung. Man kann das witzig finden, man kann sich fragen, wer in diesem Fall der Betrüger ist und man kann Mitleid empfinden. In jedem Fall zeigt das Beispiel, wie viel Mühe manche Leute für das Krypto-Geld anderer auf sich nehmen.

Sicherlich sind die Strategien von James Veitch oder Neil Murphy humorvoll. Hilfreicher ist es jedoch, gerade wenn derartige Scam-Versuche über soziale Netzwerke stattfinden, man diese Betrugsversuche publik macht.

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