Gesamtmarktanalyse Beispielloser Abverkauf am Krypto-Markt

Der Gesammarkt fällt diese Woche förmlich in sich zusammen und erreicht den größten Wochenverlust in seiner noch jungen Historie.

Stefan Lübeck
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Beitragsbild: Shutterstock

Marktkapitalisierung: Beispielloser Abverkauf lässt den Kurs einbrechen

Kursanalyse Gesamtmarkt KW12

Gesamtmarktkapitalisierung auf Basis von Werten von Cryptocap dargestellt

In der letzten Ausgabe vom 4. März wurde eine zeitnahe Richtungsentscheidung thematisiert. Diese folgte am 8. März mit einem Kursrutsch der Marktkapitalisierung zurück unter den exponentiell gleitenden Mittelwert der letzten 200 Tage (EMA200) (blau) bei 233 Milliarden US-Dollar. Was in den Tagen darauf folgte, war ein regelrechtes Gemetzel. Innerhalb von 2 Tagen verlor die Marktkapitalisierung des Gesamtmarkts über 51 Prozent an Wert. Das Tief wurde bei 108 Milliarden US-Dollar markiert. Damit drehte der Kurs nur knapp oberhalb des sehr wichtigen Supports bei 102 Milliarden US-Dollar. Der Kurseinbruch ging mit einem Rücksetzer der Leitwährung Bitcoin (BTC) bis an die 3.800 US-Dollar einher.

In einer Erstreaktion kann Bitcoin sich zusammen mit den Altcoins etwas erholen und die Marktkapitalisierung in Richtung der 156 Milliarden US-Dollar hieven. Aktuell notiert die Gesamtmarktkapitalisierung bei 142 Milliarden US-Dollar und damit jedoch weiterhin unter dem EMA10 (gelb). Solange Bitcoin nicht wieder zurück über die psychologische Marke von 6.000 US-Dollar ansteigt, sind die Aussichten für den Gesamtmarkt als sehr bearish zu bewerten. Erst ein Anstieg des Gesamtmarkts zurück über den grauen Widerstandsbereich bei 175 Milliarden US-Dollar würde ein Anlaufen der EMA20 (rot) bei 193 Milliarden US-Dollar ermöglichen. Als maximales Kursziel wäre vorerst der Bereich um 200 Milliarden US-Dollar zu nennen.

Worst-Case-Szenario

Schaffen es Bitcoin & Co. hingegen nicht, sich zu stabilisieren, droht ein Abrutschen in Richtung des Tiefs aus 2019 bei 102 Milliarden US-Dollar. Gibt auch diese Marke keinen Halt, ist von einem weiteren Kursrückgang bis in Richtung des Tiefs vom 15. Dezember 2018 bei 91 Milliarden US-Dollar auszugehen. Auch wenn aktuell noch schwer vorstellbar, lauten die Ziele bei anhaltender Corona-Krise nun 87 Milliarden US-Dollar, 69 Milliarden US-Dollar und 46 Milliarden US-Dollar. Vor Wochen waren diese Marken noch unvorstellbar, aktuell muss jedoch mit allem geplant werden. Die Unsicherheit über den weiteren Verlauf und die Folgen der weltweiten Pandemie machen es nahezu unmöglich, das Kursziel zu prognostizieren. Ein Retest der 2019er-Tiefs bei Bitcoin bei rund 3.200 US-Dollar darf aktuell nicht ausgeschlossen werden.

Bitcoin-Dominanz mit steigender Tendenz

Kursanalyse BTC-Dominanz KW12

Bitcoin-Dominanz auf Basis von Werten von Cryptocap dargestellt

Die Dominanz der Leitwährung Bitcoin konnte in den letzten Tagen wieder etwas ansteigen. In Zeiten der Panik am Markt wechseln die Anleger im Krypto-Space aus Altcoins zurück in BTC. Am 13. März erreichte der Kurs sein Wochentief bei 64,12 Prozentpunkten und konnte seitdem um knapp drei Prozent auf aktuell 65,88 Prozentpunkte zulegen. Bisher schaffte es die Dominanz der Leitwährung jedoch nicht, den grünen Widerstandsbereich bei 66,50 Prozent zu überwinden. Der exponentiell gleitende Mittelwert der letzten 200 Tage (EMA200) (blau) ist aktuell die Make-or-Break-Zone. Springt der Kurs per Tagesschlusskurs über die 66,76 Prozent, lauten die Ziele auf der Oberseite 68,01 Prozent sowie bei anhaltender Stärke 69,53 Prozentpunkte.

Solange die Dominanz es jedoch nicht schafft, per Tagesschlusskurs über den EMA200 zu steigen, ist auch ein erneuter Rutsch in Richtung des EMA20 (rot) vorstellbar, welcher aktuell als Support dient. Ein erneutes Anlaufen des orangen Supportbereichs steht sodann im Raum. Sobald die Bitcoin-Dominanz unter die 64,12 Prozent fällt, lauten die Ziele 63,05 Prozent sowie darunter das Tief aus dem Februar 2019 bei 61,97 Prozent.

Fest steht, in Zeiten dieser globalen Krise versuchen die Anleger, ihr Geld bestmöglich zu sichern, weshalb ein Switch zurück in Altcoins vorerst nicht zu erwarten ist. Es bleibt somit abzuwarten, wie sich der Chart in den kommenden Tagen entwickelt, vorerst wird die bullishe Variante einer weiter ansteigenden BTC-Dominanz bevorzugt.

Die Stabilisierung des Bitcoin-Kurses wird über die weitere Entwicklung am Gesamtmarkt entscheiden

Anleger kommen aus dem Staunen kaum noch heraus. Der Abverkauf am Gesamtmarkt hatte es in sich und droht, sich bei anhaltender globaler Verunsicherung an den Finanzmärkten noch auszuweiten. Vorerst scheint der Abverkauf vom 12. März vom Markt verdaut zu werden. In den letzten Tagen kann sich der Gesamtmarkt etwas stabilisieren, aktuell droht jedoch weiterhin eine neue Verkaufswelle. Die Rettungsmaßnahmen der Regierungen und Notenbanken laufen bisher ins Leere, die Verunsicherung der Anleger ist zu groß. Sämtliche Assets werden abverkauft, um die Bargeldquote für Krisenzeiten zu erhöhen. Diese Entwicklung macht auch vor dem Krypto-Markt nicht Halt.

Eines sollten die Anleger jedoch tunlichst vermeiden, nun einfach blind alles hinwerfen. In jeder Krise bieten sich auch Chancen. Als Anleger gilt es nun genau zu schauen, wie sich die Situation in den kommenden Wochen entwickelt und ob die Zuversicht in die Praktiken der Notenbank nicht gänzlich verloren geht. Gerade hier bestehen die Chancen für den Gesamtmarkt der Kryptowährungen. Nachkäufe bei Bitcoin sollten jedoch in mehreren Tranchen durchgeführt werden, um der Wahrscheinlichkeit eines weiteren Kurseinbruchs Rechnung zu tragen.

Disclaimer: Die auf dieser Seite dargestellten Kursschätzungen stellen keine Kauf- bzw. Verkaufsempfehlungen dar. Sie sind lediglich eine Einschätzung des Analysten.

Die Chartbilder wurden mithilfe von TradingView erstellt.

USD/EUR-Kurs zum Redaktionsschluss: 0,89 Euro.

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