Ask.fm: Wenn ICO-PR wichtiger ist als ein Menschenleben
Die an Exzessen reiche Kryptoindustrie ist um eine menschliche Katastrophe reicher geworden. Für einen PR-Stunt eines ICO-Starts starb am Mount Everest ein Träger einer Krypto-Expedition. Sein Tod wirft die Frage auf, wie wenig wert ein Menschenleben zwischen Sensationssuche und Profitinteresse ist.
Als Bergsteiger George Mallory in den 1920er-Jahren gefragt wurde, warum er auf den Mount Everest wolle, antwortete er: „Weil er da ist“. Dies ist auch eine gute Antwort auf die Frage, warum man sich mit Kryptowährungen beschäftigen solle. Die Kombination aus der Jagd nach immer spannenderer Krypto-PR und der realen Gefahr der sogenannten Todeszone des höchsten Bergs der Welt hat nun ein Menschenleben gefordert.
Ask.fm-ICO: Hauptsache Aufmerksamkeit generieren



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Die ukrainische Social-Media-Plattform ask.fm unternahm den höchsten PR-Stunt der Welt. Das Unternehmen bereitet gerade den Launch einer eigenen Kryptowährung vor. Um für die notwendige Aufmerksamkeit zu sorgen, schickte die Plattform vier ukrainische Krypto-Enthusiasten auf den Mount Everest. Sie sollten am Gipfel eine Hardware-Wallet mit ask.fms eigenen Token vergraben.
Das unternehmenseigene Werbevideo erklärt, warum dies geradezu notwendig war:
„Kryptoprojekte müssen die Spielregeln verändern. Herausforderungen annehmen. Höhen bezwingen. Bereit sein für den höchsten Token, wortwörtlich.“
Später ist ein bärtiger Ukrainer bei schlechtem Wetter im Video zu sehen. „Wir sind jetzt am höchsten Punkt der Erde“, sagt er und hält eine Hardware-Wallet in die Kamera. Token im Wert von 50.000 US-Dollar seien jetzt am Gipfel vergraben. Daraufhin fragte Financial Times bei ask.fm nach, woher denn dieser Geldwert käme. Die Antwort darauf: Das könnten die Token nach dem ICO wert sein. Realer Wert zu diesem Zeitpunkt: Null.
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Zum Ratgeber >>Die Anstrengungen waren gigantisch, wie der Pressemitteilung von ask.fm zu entnehmen war:
„Zwei Kerle steckten in über 7.000 Meter Höhe fest, ohne Reserve-Sauerstoff. Unter extremen Temperaturen und unfähig abzusteigen, mussten sie am zweiten Tag einen Hubschrauber-Trupp zur Rettung rufen. Jetzt sind sie beide sicher und werden behandelt. Und stark, einen solchen Schritt gemacht zu haben.“
Einer von über 100 Sherpas kehrt nicht zurück
In einem Facebook-Post hält Taras Pozdnii, einer der Bergsteiger, die verbundene Hand in die Kamera, er lächelt und schreibt von den Erfrierungen und auch davon, wie er 10 Kilo abgenommen hatte. Der Post wurde aus der Hauptstadt Kathmandu abgeschickt. Das war zu einem Zeitpunkt, als Sherpa Lam Babu, ein Träger der ask.fm-Truppe, schon auf über 8.000 Meter zwischen Gipfel und Camp IV verschollen war. Dabei war Lam ein erfahrener Bergsteiger. Doch jedem Kenner ist klar, dass man nicht auf dieser Höhe „verschollen ist“, ohne sich in absoluter Todesgefahr zu befinden.
Wie die Financial Times recherchierte, sprachen Teammitglieder schon von Lams Tod, als ask.fm noch immer davon schrieb, dass einer von über 100 Sherpas noch nicht aufgetaucht sei und man keine Information habe. Während das ask.fm-Team sich per Hubschrauber nach Kathmandu fliegen ließ, stellte Everest-Chronist Alan Arnette in seinem Blog die Frage, warum niemand Lam zu Hilfe kam.
Jemima Kelly von der Financial Times stellte fest: „Das Unternehmen ermutigt noch immer Bergsteiger, die digitalen Token zu suchen, die keinen nachweisbaren Wert haben, obwohl schon ein Mensch dafür sein Leben verlor.“ Zu dem Zeitpunkt als Lam am Mount Everest starb, hatten in der noch jungen Saison bereits mehr als 500 Bergsteiger den Gipfel erreicht und drei weitere ihr Leben gelassen.
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