Altcoin-Marktanalyse: Erholungstendenzen bei den Altcoins, EOS-Kurs steigt deutlich

Zu Beginn der Woche fiel der Krypto-Markt stark ab, bevor er ab Mitte der Woche erste Erholungstendenzen zeigte. Rund die Hälfte der Kryptowährungen kann sich in der Folge teils stark von den Wochentiefs lösen.

Stefan Lübeck
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Altcoin Marktanalyse EOS im Plus Bitcoin Markt

Beitragsbild: Shutterstock

Der Altcoin-Markt setzte zunächst seine Schwäche fort und ließ die Leitwährung Bitcoin (BTC) bis zur wichtigen Unterstützung bei 6.600 US-Dollar korrigieren. Von diesem Niveau aus erholten sich vor allem die Top-10-Altcoins teils spürbar. Bis auf den Ripple-Kurs (XRP), der auf Wochensicht um knapp zwei Prozent an Wert verlor, stiegen die anderen großen Altcoins im Durchschnitt um acht Prozent. Neben dem Wochengewinner Eos (EOS) mit einem Kursplus von 16 Prozent können auch Cardano (ADA) und Litecoin (LTC) mit knapp zehn Prozent Kursaufschlag überzeugen.

Beste Kursentwicklung unter den Altcoins: EOS-Kurs

Altoinmarktanalyse EOS

Kursanalyse auf Basis des Wertepaares EOS/USD auf Bitfinex

Vom Verlierer zum Gewinner. Noch in der Vorwoche war die Kryptowährung Eos um bis zu 23 Prozent gefallen und wirkte sehr schwach. Diese Woche stieg der Kurs vom Wochentief bei 2,35 US-Dollar in der Spitze um 22 Prozent und notiert aktuell 16 Prozentpunkte höher als in der Vorwoche bei 2,79 US-Dollar.

Damit hat der Eos-Kurs zwar ein neues Jahrestief bei 2,35 US-Dollar ausgebildet, konnte sich aber zum Wochenende hin stark erholen. Die in der Vorwoche aufgestellte These einer zeitlichen Relevanz bei der Ausbildung neuer markanter Tiefs scheint sich vorerst zu bewahrheiten. Der grüne Support-Bereich sowie die Unterkante des blauen Trendkanals konnten den Kurs abermals stützen.

Eine Erholung in Richtung der 3,05 US-Dollar sowie oberhalb bis zur 3,23 US-Dollar scheint aktuell wahrscheinlich. Erst wenn ein Ausbruch aus dem Trendkanal erfolgt, wäre ein Anlaufen des exponentiell gleitenden Mittelwerts der letzten 200 Tage im Bereich der ~3,80 US-Dollar vorstellbar.

Sollte der Krypto-Markt indes weiter schwächeln, wären Ziele im Bereich der Unterkante des Trendkanals bei ~2,00 US-Dollar weiterhin möglich. Es bietet sich bei Anlaufen der 2-US-Dollar-Marke daher weiterhin ein Trade auf der Long-Seite an. Ein Kauf wäre im Bereich zwischen 2,03 US-Dollar und 1,74 US-Dollar zu tätigen. Der Stop-Loss sollte dann unterhalb des 2018er-Tiefs bei 1,52 US-Dollar und die Gewinne bei 3,10 US-Dollar und 3,22 US-Dollar zu realisieren sein.

Indikatoren: Überverkauft-Zustände zeigen Wirkung

Der RSI fiel am Montag auf Tagessicht unter den Wert von 24 und damit auf den Tiefststand von 2019. Hier griffen die ersten Käufer zu und hievten den RSI wieder in die neutrale Zone. Aktuell notiert der RSI bei 44 und damit knapp unterhalb eines ersten vorsichtigen Kaufsignals. Auf Wochenbasis fiel der RSI bis auf einen Wert von 37 und notiert aktuell bei 41. Somit scheinen die Bären vorerst etwas zu schwächeln. Der MACD-Indikator bewegt sich aktuell wieder gen Norden und könnte bei weiter steigenden Kursen in den kommen Tagen ein neues Kaufsignal ausbilden. Auf Wochensicht zeigen sich beim MACD hingegen noch keine Erholungstendenzen. Er notiert mit einem Wert von -0,5 weiterhin im bearishen Bereich. Aktuell wirkt es meiner Meinung nach, als ob die Bullen in letzter Sekunde das Ruder noch einmal herumgerissen und das Wochentief für Einstiege genutzt haben.

Schlechteste Kursentwicklung bei Altcoins: Ripple (XRP)

Altcoinmarktanalyse Ripple

Kursanalyse auf Basis des Wertepaares XRP/USD auf Bitfinex

Nachdem sich der Ripple-Kurs (XRP) in der Vorwoche noch besser als die anderen Top-10-Altcoins geschlagen hat, stellt er diese Woche den einzigen Verlierer da. Der XRP-Kurs fiel zu Wochenbeginn auf ein neues Jahrestief bei 0,203 US-Dollar. Erst von diesem Niveau setzte eine Erholung in Richtung 0,234 US-Dollar ein. Kurz vor Wochenschluss notiert der Kurs knapp ein Prozent im Minus bei 0,223 US-Dollar. Zwar wirkt der graue Unterstützungsbereich haltgebend, jedoch öffnet sich das untere Bollinger-Band weiterhin nach unten. Solange der Kurs es nicht schafft, den exponentiell gleitenden Mittelwert der letzten 10 Tage (blau) nach oben zu durchbrechen, sieht es bisher nur nach einer Zwischenerholung aus. Positiv ist zu werten, dass sich der Abwärtstrend aktuell aber verlangsamt. Dadurch hat sich ein neuer Trendkanal ausgebildet.

Auf Tagessicht zeigen die Indikatoren zudem Überverkauft-Zustände an. Sollte sich der Gesamtmarkt stabilisieren, wäre eine Erholung in Richtung der 0,245 US-Dollar vorstellbar. Als maximales Ziel ist vorerst die 0,260 US-Dollar zu nennen. Dort verlaufen der exponentiell gleitende Mittelwert der letzten 50 Tage (gelb) sowie der Supertrend im Tageschart. Erst bei Bruch dieser Marke per Tagesschluss wäre die Trendkanaloberkante bei 0,30 US-Dollar als Ziel aktiviert. Auf Wochensicht bildet sich aktuell eine Doji-Kerze aus, ein mögliches Indiz für eine Erschöpfung des Bärenlagers. Ein Kaufsignal würde im Wochenchart hingegen erst oberhalb des exponentiell gleitenden Mittelwerts der letzten 20 Wochen aktuell bei 0,281 US-Dollar aktiviert werden. Von Entwarnung kann man daher noch nicht sprechen. Der in der Vorwoche vorgestellte Long-Setup bleibt jedoch weiterhin aktiv.

Indikatoren: Neue Tiefststände im RSI auf Tages- und Wochensicht

Der RSI fiel am Montag kurzfristig unter 24 und indiziert damit einen überverkauften Zustand. Auf Wochensicht wurde gar ein neues Allzeittief bei 35 ausgebildet. Somit bewegen sich beide Zeiteinheiten weiterhin im bearishen Bereich. Beim MACD-Indikator zeigen sich hingegen divergierende Signale. Auf Tagessicht könnte sich bei einer bullishen Woche ein Kaufsignal ausbilden. Schaut man auf den Wochenchart, hat der MACD diese Woche wieder ein neues Short-Signal generiert. Dass die Indikatoren allesamt derart tief im negativen Bereich stehen, kann zumindest vorsichtig optimistisch stimmen. Ob lediglich Überverkauftzustände abgebaut werden oder die Bullen das Zepter übernehmen, bleibt abzuwarten.

Stabilität der Top 10

Das Reversal der Leitwährung Bitcoin sorgte auch bei den Top-10-Altcoins für steigende Kurse. Neun Kryptowährungen können diese Woche zulegen und teils zweistellige Gewinne vorweisen. Die Kryptowährung Cardano legte um rund 10 Prozent zu, verdrängt damit Stellar vom neunten Platz und sorgt so für eine Verschiebung in der Rangliste der größten Altcoins.

Gewinner und Verlierer der Woche

Waren die Top-100-Altcoins in der vergangenen Woche noch mehrheitlich unter Druck gekommen, so schaffen es diese Woche rund 40 % der größten Kryptowährungen, ein Wochenplus zu erzielen. Hervorstechen tut insbesondere der Gewinner der Woche, das Projekt Matic Network, mit einem Kursplus von 63 Prozentpunkten. Auch die Kryptowährung Molecular Future, die bereits in der Vorwoche knapp 40 Prozent anstieg, gewinnt auch diese Woche um 36 Prozent an Wert. Beim Wochengewinner der Vorwoche, dem Seele Coin, haben hingegen Gewinnmitnahmen eingesetzt und den Kurs um 17 Prozent gedrückt. Damit ist der Seele Coin der Verlierer der Woche. Auch der Crypto.com Coin (ehemals Monaco) sowie der Basic Attention Token fallen um jeweils 12 Prozentpunkte. Insgesamt hat sich die stark bearishe Entwicklung der Vorwoche vorerst nicht fortgesetzt und die Bullen haben bereits wieder selektiv Käufe getätigt.

Disclaimer: Die auf dieser Seite dargestellten Kursschätzungen stellen keine Kauf- bzw. Verkaufsempfehlungen dar. Sie sind lediglich eine Einschätzung des Analysten.

Die Chartbilder wurden mithilfe von TradingView erstellt.

USD/EUR-Kurs zum Redaktionsschluss: 0,91 Euro.

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