5 Formen des Geldes – Eine Übersicht über historische Währungen

Was ist Geld und wieso spielt es so eine große Rolle für uns? Bitcoin hat die Debatte über gute Geldeigenschaften wieder entfacht. Damit wir verstehen, was Bitcoin zu Geld macht, werfen wir einen Blick auf historische Geldformen – von Perlen bis Bitcoin.

David Scheider
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Beitragsbild: Shutterstock

Geld geht uns alle an: Die Geschichte des Geldes reicht bis an die Wiege der Menschheit zurück. Geld erleichtert Kooperationen zwischen unbekannten Individuen und macht so den Austausch von Waren möglich. Anstatt durch Subsistenzwirtschaft die Versorgung der Familie sicherzustellen, können sich Individuen auf eine bestimmte Tätigkeit spezialisieren und ihre Waren gegen Geld tauschen. Dabei ist es sinnvoll, sich auf ein universelles Tauschmittel zu einigen, um so den unpraktikablen Barter Trade (Tauschhandel) zu umgehen. Da seither Geld immer eine Seite einer Transaktion ausmachte, kann man mit Fug und Recht behaupten, dass die Erfindung des Geldes zu den wichtigsten Errungenschaften in der Geschichte der Menschheit gehört.

Die Evolution des Geldes ist indes keine Einbahnstraße. Bis das Tauschmittel zu dem wurde, was wir als Fiatgeld bezeichnen, sind einige Jahrtausende ins Land gezogen. Wir möchten fünf Formen des Geldes vorstellen – von Perlen bis Bitcoin.

1. Wampum

Als Wampum bezeichneten die nordamerikanischen Ureinwohner Gürtel oder Halsketten, bestückt mit Perlen aus Muscheln. Anhand dieses Muschelgeldes können wir bereits eine Lektion über Tauschmittel lernen: Wampum fungierte nur daher als Geld, weil man sich darauf einigte – und das stammübergeifend. Obwohl die Muscheln offensichtlich aus den Küstenregionen Nordamerikas stammen mussten, fanden sie auch im Landesinneren Verwendung.

Das Vertrauen in das Tauschmittel war also derart groß, dass man einigen Aufwand in Kauf nahm, um die Muscheln auch an entlegene Orte zu transportieren. Man merkt, bereits die Ureinwohner wussten die Bedeutung des Geldes zu schätzen.

2. Rai

Tief blicken in die Geschichte des Geldes lässt auch das Steingeld, das auf dem Ulithi-Atoll in Yap zu finden ist. Rai sind tonnenschwere Steine, die auf den Inseln des heutigen Mikronesiens noch immer am Wegesrand auftauchen.

Die Einwohner verwendeten die Steine als Tauschmittel. Nicht etwa, indem sie die Steine in den Vorgarten des Besitzers rollten, sondern indem sie sich die Besitzverhältnisse notierten. Bei Transaktionen verblieben die „Münzen“ also an Ort und Stelle.

Der Wert speiste sich aus dem mühsamen Transport auf die Insel (wenn Menschen bei den Prozess ums Leben kamen, erhöhte sich der Wert) und aus ihrer „natürlichen Schönheit“.

3. Metallene Münzen

Der Klassiker unter den Geldmitteln. Münzgeld aus Edelmetallen weist allein wegen seiner Beschaffenheit einige brauchbare Eigenschaften auf. So eignet sich beispielsweise Münzgold als Wertspeicher allein deshalb so gut, weil es nicht korrodiert. Denn im Gegensatz zu Eisen oxidiert Gold nicht.

Münzen aus Edelmetallen wie Gold und Silber waren aber auch deshalb so beliebt, weil die Umlaufmenge knapp ist. Ein Gut, dass es „wie Sand am Meer“ gibt, eignet sich nicht als Tauschmittel. Denn wer ist schon bereit, die Früchte seiner Arbeit gegen etwas einzutauschen, dessen er mit Leichtigkeit auch so habhaft werden kann?

Die Verwendung von Metallmünzen als Geld reicht bis ins sechste Jahrhundert vor Christus zurück. Die Lyder, eine Volksgruppe, die sich im Gebiet der heutigen Türkei ansiedelte, gelten als die Erfinder der Goldmünze. Der Reichtum ihres Königs Krösus ist bis heute legendär.

4. Fiatgeld

Die Ära des Goldes als dominierendes Tauschmedium konnte erst das Aufkommen von Fiatgeld zu einem vorläufigen Ende bringen. Fiatgeld ist indes ein vergleichsweise modernes Phänomen. Seine Geschichte reicht nämlich nur bis ins Jahr 1971 zurück: Die Aufgabe des Bretton-Woods-Systems, einer Art Goldstandard unter Führung des US-Dollars, markierte den Beginn des Siegeszugs von Fiatgeld.

Als Fiatgeld (von lat. fiat: es werde) bezeichnen Wirtschaftswissenschaftler ein Tauschmittel ohne inneren Wert. Der Wert von Fiatwährungen wie dem Euro oder dem US-Dollar speist sich nur aus dem Vertrauen, das die Bürger in dessen Funktionalität haben. Verliert eine Währung an Vertrauen, wertet sie rapide ab. Dieser Prozess ist in Venezuela und Simbabwe dieser Tage gut zu beobachten. Denn Hyperinflation entsteht nicht etwa (nur) durch ein unlimitiertes Drucken von Geld. Sondern ist allen voran das Ergebnis eines enormen Vertrauensverlusts.

Da die Knappheit von Fiatgeld einzig durch die Zentralbanken bestimmt ist, sind die werthaltenden Eigenschaften vergleichsweise schlecht. Als Tauschmittel funktionieren die bedeutenden Fiatwährungen wie der Euro oder der US-Dollar indes gut genug.

5. Bitcoin

Bei den vorangegangen Geldmitteln konnten wir bereits einige Eigenschaften herausarbeiten, die gute Wertspeicher ausmachen. Geld muss demnach vor allem knapp sein. Seinen Wert erhalten Geldmittel allerdings erst durch das ihnen entgegengebrachte Vertrauen. Diese Eigenschaft erfüllt Bitcoin zweifellos. Die Knappheit ist im Code nachprüfbar und kann nicht geändert werden.

Es liegt in der Natur der Sache, dass Bitcoin erst mit der Zeit Vertrauen generieren kann. Auch die Durchsetzung von Perlenketten in Nordamerika hat einige Zeit in Anspruch genommen. Für sein zehnjähriges Bestehen schlägt sich Bitcoin indes bereits erstaunlich gut. Schließlich steigt die Bitcoin-Adaption seit Jahren an.

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