10 Milliarden, zwei Gründer – spurlos verschwunden Nach Bankrott: Sind die 3AC-Chefs auf der Flucht?

Die Gründer eines der größten Krypto-Hedgefonds sind nach dem Bankrott ihrer Firma nicht mehr aufzufinden. Gegen sie laufen zwei Prozesse.

Giacomo Maihofer
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3AC

Beitragsbild: Shutterstock

| Die zwei Gründer von AC3 sind spurlos verschwunden.

Das Drama um Three Arrow Capital (kurz 3AC) nimmt eine neue Wendung. Die zwei Gründer eines der größten Hedgefonds der Kryptobranche sind nach dem Bankrott ihrer Firma nicht mehr aufzufinden. Das meldet Bloomberg.

Vor einer Woche meldete 3AC offiziell seine Pleite an. Laut Gerichtsdokumenten verwaltete 3AC noch Anfang des Jahres Kryptowährungen im Wert von zehn Milliarden US-Dollar. Mittlerweile ist das Unternehmen zahlungsunfähig und hat Bankrott angemeldet. Die Behörden in Singapur und den USA ermitteln gegen die zwei Gründer, Kyle Davies und Zhu Su.

Die Büros von 3AC sind seit Mai 2022 verwaist

Ob die beiden Gründer bei der ersten Anhörung in Singapur überhaupt anwesend waren, ist fraglich. Sie nahmen laut Medienberichten per Zoom teil, mit Audio und Video ausgeschaltet. Auf Fragen des Gerichts antworteten nur ihre Anwälte. Die Liquidatoren des Gerichts konnten die abgeschlossenen Büros der Firma in Singapur nicht betreten. Laut Nachbarn seien sie seit Ende Mai verwaist. Reuters fand einen Stapel alter und ungeöffneter Post vor der Tür.

Die Liquidatoren fürchten, dass die Gründer ihre verbleibenden Assets verschieben wollen, Krypto wie Cash. Erste Anzeichen dafür gibt es laut Medienberichten bereits: Einer der Gründer soll Immobilien verkaufen. Und die einst 100 Millionen US-Dollar teure Sammlung Starry Nights NFTs wurde demnach auf eine neue Wallet transferiert, aus unbekannten Gründen (ihr aktueller Wert: fünf Millionen US-Dollar).

Der Hedgefonds blutete nach dem Terra-Crash

Zu den Vorwürfen gegen 3AC gesellt sich ein undurchsichtiges Geflecht aus Tochterunternehmen. Sie sind in Steueroasen wie den Cayman Islands registriert. Recherchen von Coindesk zeigen: 3AC betrieb mit Tai Ping Shan Capital (TPS) auf den Jungferninseln mutmaßlich einen eigenen Trading Desk. Das Pikante: Trotz des Insolvenzverfahrens operiert TPS Capital scheinbar weiter.

3AC ist eine von mehreren großen Krypto-Firmen, die im Zuge des Marktcrashs pleite ging. Manche Kryptobörsen wie Celsius kämpfen noch mit der Insolvenz. Teilweise haben sie Auszahlungen von Kunden angehalten.

Unbestätigten Berichten zufolge soll sich 3AC mit massiv gehebelten Wetten verspekuliert haben. Sie hatte beispielsweise Milliarden in Terra investiert. Innerhalb einer Woche crashte das Ökosystem um 99 Prozent. Gegen den Gründer, Do Kwon, läuft in Südkorea ein Gerichtsverfahren, u.a. wegen Betrug.

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